Lenovo hat zwei Produktkonzepte vorgestellt: eine Smartwatch mit zwei Bildschirmen und ein Smartphone mit integriertem Laserprojektor. Beide sind keine reinen Fantasien, sondern sollen mittelfristig eingeführt werden. Das Hybrid-Notebook-Design Yoga hatte Lenovo in ähnlicher Weise auf seiner Hausmesse eingeführt.
Auf der Veranstaltung Tech World 2015 sagte CTO Peter Hortensius, die Uhr mit der Bezeichnung Magic View sei konzipiert worden, um zwei typischen Problemen von Smartwatches abzuhelfen: allzu kleinen Bildschirmen und Mangel an Privatsphäre. Dazu dient der zweite Bildschirm, ein interaktives Display auf der Oberseite des Armbands. Mit Spiegeltechnik schafft es ein virtuelles Bild, das 20-mal größer wirkt als der eigentliche Bildschirm. Zudem können Nutzer sich eingehende Nachrichten diskret hier ansehen, statt sie – auch für Dritte lesbar – auf dem Hauptbildschirm anzuzeigen.
Das Laserprojektor-Smartphone hat Lenovo „Smart Cast“ getauft. Anwender können damit Bilder und Videos auf eine Wand oder Tischoberfläche projizieren. Neben dem Laserprojektor integriert Lenovo an der Oberseite des Gehäuses auch eine Infrarot-Bewegungserkennung und Algorithmen für die Gestenerkennung, um Interaktion mit der Projektion zu ermöglichen.
So lässt sich eine virtuelle Tastatur oder auch eine Klaviatur auf den Tisch projizieren, auf der der Anwender tippen beziehungsweise spielen kann. Dies demonstrierte auf der Lenovo-Messe der bekannte Pianist Lang Lang. Außerdem sieht Lenovo für Videokonferenzen die Option, den Gesprächspartner an die Wand zu projizieren und zugleich andere Inhalte auf dem Smartphone-Bildschirm darzustellen.
Einen Verfügbarkeitstermin nannte Lenovo nicht. Mit der Einführung ist es ihm aber ernst. „Wir würden das sonst nicht zeigen“, sagte Hortenius.
Die Idee einer per Laser auf den Tisch projizierten Tastatur geht mindestens bis 2002 zurück, als die israelische Firma VKB auf der CeBIT einen Prototypen namens Viki vorstellte. Einer ihrer Nachfolger, die Projektions-Tastatur Celluon Laserkey CL800BT, schaffte es sogar zum fertigen Produkt zum Preis von 185 Euro. Das Testfazit von ZDNet.de lautete damals: „Nur wer Texte langsam im Zweifinger-Adlersystem tippt, kann mit dem Projektor akzeptable Ergebnisse erzielen. Mehr als eine Technikspielerei zum gehobenen Preis ist der Laserkey also nicht.“
Samsung hat 2006 ein Patent auf virtuelle Tastaturen beantragt. Dieses bezog sich allerdings auf die Kombination mit einem Erkennungssystem für einen zugehörigen Bedienstift.
[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]
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