Nach Vorstellung von Android M: Lollipop läuft erst auf 12,4 Prozent aller Geräte

Gegenüber dem Vormonat legt Version 5.x laut offizieller Google-Statistik um 2,7 Prozentpunkte zu. Die am weitesten verbreitete Android-Version ist nach wie vor KitKat mit 39,2 Prozent vor Jelly Bean mit 37,4 Prozent. iOS 8 kommt hingegen schon auf 82 Prozent aller iDevices zum Einsatz.

Obgleich Google vergangene Woche auf der Entwicklermesse I/O bereits den Nachfolger Android M vorgestellt hat, schreitet die Verbreitung von Version 5.x Lollipop weiterhin nur langsam voran. Rund sieben Monate nach Veröffentlichung kommt sie mittlerweile auf 12,4 Prozent aller Geräte zum Einsatz, die auf Googles Marktplatz Play zugreifen. Davon entfallen 11,6 Prozent auf Android 5.0 und 0,8 Prozent auf die neueste Ausgabe 5.1. Das geht aus der aktuellen Google-Statistik hervor, die sich auf den einwöchigen Zeitraum bis 1. Juni bezieht. Anfang Mai lag der Verbreitungsgrad von Lollipop noch bei 9,7 Prozent, Anfang April bei 5,4 Prozent, Anfang März bei 3,3 Prozent und Anfang Februar bei 1,6 Prozent.

Die am meisten verbreitete Android-Version ist nach wie vor Android 4.4 KitKat, das im April erstmals einen höheren Marktanteil erreichte als der Vorgänger Jelly Bean, zu dem die Versionsnummern 4.1 bis 4.3 zählen. Sowohl KitKat als auch Jelly Bean büßten gegenüber dem Vormonat weiter Anteile zugunsten von Lollipop ein. Der von Android 4.4 schrumpfte von 39,8 auf 39,2 Prozent und der von Jelly Bean von 39,2 auf 37,4 Prozent.

Android 5.x Lollipop läuft mittlerweile auf 12,4 Prozent aller Geräte (Grafik: Google).

Schon im Vormonat konnte Lollipop erstmals die mehrere Jahre alten Vorversionen Android 4.0.x Ice Cream Sandwich und Android 2.3.x Gingerbread hinter sich lassen. Letzteres kommt nach Einbußen von 0,1 Punkten gegenüber dem Vormonat nur noch auf 5,6 Prozent. Das rund dreieinhalb Jahre alte Ice Cream Sandwich verlor im vergangen Monat 0,2 Punkte und steht jetzt bei 5,1 Prozent.

Trotz der in jüngster Zeit leicht beschleunigten Verbreitung von Lollipop bleibt Android eine stark fragmentierte Plattform. Die Haupt- und Unterversionen von Android 2.2 Froyo bis 5.1 Lollipop finden sich weiterhin auf unterschiedlich alten Geräten. Dies ist vor allem für Entwickler ein Problem, die ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen müssen.

iOS 8 läuft Apple zufolge aktuell auf 82 Prozent aller iPhones, iPads und iPods Touch (Grafik: Apple).Im Gegensatz dazu läuft Apples jüngstes Mobilbetriebssystem iOS 8 rund acht Monate nach Erscheinen inzwischen auf 82 Prozent aller iDevices. Das besagt Apples jüngste Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 25. Mai mindestens einmal auf den App Store zugegriffen haben. iOS 7 hält demnach noch einen Anteil von 16 Prozent, frühere Versionen kommen auf 2 Prozent. Wahrscheinlich wird sich Apple-CEO Tim Cook auf der in der nächsten Woche startenden Worldwide Developers Conference in San Francisco einen Seitenhieb auf die relativ langsame Verbreitung der jüngsten Android-Version erneut nicht verkneifen können. 2014 hatte er sich an gleicher Stelle über die Android-Fragmentierung lustig gemacht, indem er den damals mit 9 Prozent angegebenen Verbreitungsgrad von KitKat den 89 Prozent von iOS 7 gegenüberstellte.

Allerdings ist ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS nicht ganz fair. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Außerdem hat Apple lediglich zwei ähnliche iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern.

Aufgrund der Größe und der Vielfältigkeit des Marktes ist daher kein baldiges Ende der Android-Fragmentierung in Sicht – auch nicht mit Android M. Das liegt unter anderem daran, dass Gerätehersteller ein Update auf Lollipop oft nur für Smartphones und Tablets anbieten, auf denen aktuell KitKat läuft. Nutzer älterer Geräte stecken hingegen häufig in einer Update-Sackgasse, aus der sie nur durch einen Geräteneukauf oder ein Custom ROM entkommen können.

Die relativ geringe Verbreitung der aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte anfällig für Malware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht beheben wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.

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Neueste Kommentare 

9 Kommentare zu Nach Vorstellung von Android M: Lollipop läuft erst auf 12,4 Prozent aller Geräte

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  • Am 20. Juli 2015 um 0:54 von Christoph

    Nexus 5 und der Spuk hat ein Ende. Ein ganz tolles Gerät welches immer mit Updates versorgt wurde (Bj 2013). Ich habe jetzt Android M und bin begeistert. Mit dem Nexus 5 hat Google (LG als Hersteller) ein Handy auf den Markt gelegt, welches man als Rohdiamant bezeichnen kann. Es reifte durch seine Software. Die Komponenten sind immer noch sehr aktuell. Danke Google für dieses wundervolle Gerät

  • Am 4. Juni 2015 um 8:23 von Andreas

    Hallo, ich besitze 2 Geräte Sony Xperia Z und habe auf beiden Lollipop 5 installiert.
    Kann es denn sein das dort 2 unterschiedliche Versionen installiert wurden? Ich habe ein paar Unterschiede festgestellt. Oder liegt eine fehlerhafte Installation vor? Die Funktionen sind vorhanden.

  • Am 3. Juni 2015 um 14:27 von Hiker1945

    Ich habe Lollipop auf einem Nexus Tablet und einem Sony Xperia Z1 compact installiert. Die Vorteile der neuen Software sind für meine Bedürfnisse nicht wichtig. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Der Accu haltet bei beiden Geräte etwa 30% weniger lang durch.

  • Am 3. Juni 2015 um 8:01 von Neo

    Seit 5.1.1 läuft lolilop ohne Probleme und vor allem schneller. Ich würde nie freiwillig zu 4.4 wieder wechseln.

    • Am 3. Juni 2015 um 13:02 von Hi, hi...

      …das ist ein ganz besonderer Trost für diejenigen, die kein Update angeboten bekommen!
      (ironie off]

  • Am 2. Juni 2015 um 22:03 von Max

    Vor vier Jahren besaß ich ein Samsung Galaxy Plus mit zuletzt Android 2.3.6 und seit zwei Jahren ein Asus Fonepad mit Android 4.1 sowie seit ca. 1 Jahr ein Odys Tablet mit Android 4.0.

    Letzteres erfuhr noch nie ein Update, bei den anderen endeten die Updates ca. ein halbes Jahr nach Kauf.

    Solange sich nichts bei der Industrie ändert, wird das Problem weiter bestehen.

    • Am 3. Juni 2015 um 0:03 von Peerh

      Das ist gewollt, und Du tust exakt das, was Du tun sollst – spätestens nach zwei Jahren ein neues Android Gerät kaufen.

      Damit sind Google und die Hersteller zufrieden.

      Ich vermute, dass Du Deine Geräte gerne länger nutzen würdest?

      Tja, mit Android wird das schwierig. Da musst Du tief in die Tasche greifen oder sehr genau suchen …

    • Am 3. Juni 2015 um 1:49 von unlogisch

      Wer auf gängigen IT-Seiten unterwegs ist, müsste eigentlich wissen, dass Lollipop vor Bugs nur strotzte. Auch Redakteure von zdnet sollten mal gelegentlich über den Tellerand schauen. Meldungen gab es genug. Es ist nur verständlich, wenn die Updates auf sich warten lassen. Hier muss Google sich den Schuh anziehen.

  • Am 2. Juni 2015 um 21:18 von Eduard

    wirklich komisch, dass über die geringe Nutzung von Lollipop berichtet wird, wenn ich es nicht einmal als Update bekomme! Ich warte immer noch auf das Update

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