Jailbreak für iOS 8.3 und 8.4 steht angeblich in den Startlöchern

Das chinesische Pangu-Team hat auf einer Sicherheitskonferenz einen Jailbreak für iOS 8.3 demonstriert. Dieser funktioniert möglicherweise auch mit dem kommenden iOS 8.4, falls Apple die ausgenutzte Lücke nicht schließt. Daher will das Pangu-Team mit einer Veröffentlichung noch warten.

Das chinesische Pangu-Team hat auf der Mobile Security Conference in Shanghai erstmals einen Jailbreak für iOS 8.3 demonstriert, wie unter anderem iPhone Hacks berichtet. Mit der Veröffentlichung wird es aber voraussichtlich noch etwas warten, da iOS 8.4 kurz vor dem Release steht. Die in iOS 8.3 für den Jailbreak ausgenutzte Lücke könnte sich schließlich auch in der Nachfolgeversion finden, und das Pangu-Team will nicht mit einer verfrühten Veröffentlichung riskieren, dass Apple sie darin noch schließt.

Pangu Jailbreak (Screenshot: ZDNet.de)Aktuell ist ein Jailbreak eines iPhones oder iPads nur mit iOS-Versionen bis 8.1.2 möglich. Für die nachfolgenden Updates gibt es bisher keine Möglichkeit, die Firmware-bedingten, werksseitigen Beschränkungen des Apple-Betriebssystems zu umgehen. Denn mit iOS 8.1.3, 8.2 und 8.3 hat der iPhone-Hersteller die meisten von Hackergruppen wie Pangu oder TaiG für ihre Jailbreaks verwendeten Lücken geschlossen. Nutzer, die ihr Gerät entsperren wollen, sollten daher ein Update auf eine neuere Version als 8.1.2 meiden – zumal auch kein nachträgliches Downgrade mehr möglich ist.

Mit iOS 9 dürften sich Jailbreaks noch schwieriger gestalten. Denn mit dem kommenden Major Release seines Mobilbetriebssystems führt Apple Gerüchten zufolge auf Kernel-Ebene ein neues Sicherheitssystem namens Rootless ein. Es soll Malware blockieren, die Sicherheit von Erweiterungen optimieren und vertrauliche Daten besser schützen. Selbst Nutzer mit Administrationsrechten können dann angeblich nicht mehr auf bestimmte Dateien auf Apples Geräten zugreifen.

Mit einem Jailbreak wird der alternative App-Store Cydia auf iDevices installiert. Nutzer erhalten dadurch Zugriff auf Programme, die Apple in seinem App Store nicht anbietet. Neben Must-Have-Tools wie SBSettings sind vor allem Anwendungen für den Schutz der Privatsphäre beliebt. Mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy lässt sich die Datensammelleidenschaft, die fast jede offizielle App aus dem App Store an den Tag legt, stark einschränken. Die beiden Tools bieten deutlich mehr Datenschutzoptionen als die von Apple in iOS 8 integrierten Privatsphärefunktionen. Bei vielen ist ebenfalls die App “iFile” beliebt, die einen unbeschränkten Zugriff auf angeschlossene USB-Sticks ermöglicht. Auch Adblocker stehen für gejailbreakte Geräte zur Verfügung. Ferner können Jailbreak-Anwender den Sprachassistenten Siri durch Google Now ersetzen.

Ein Jailbreak erhöht naturgemäß auch die Infektionsgefahr durch schadhafte Software. Zwar ist im traditionellen Cydia-Store noch kein schädliches Programm entdeckt worden, dafür geht vor allem von chinesische App Stores eine große Gefahr aus. Allerdings haben Cyberkriminelle inzwischen auch einen Weg gefunden, nicht per Jailbreak entsperrte Geräte mit Malware zu infizieren.

Apple selbst warnt vor Jailbreaks. Sie könnten verschiedenste Probleme auf den gehackten iOS-Geräten verursachen, darunter Instabilität, Sicherheitsprobleme, Gesprächsabbrüche, unzuverlässige Datenverbindungen und verschlechterte Akkulaufzeiten. Der iPhone-Hersteller vertritt außerdem die Ansicht, dass ein Jailbreak seine Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millennium Copyright Act verstößt. Er behält sich vor, “Kundendienstleistungen für Geräte zu verweigern, auf denen ungenehmigte Software installiert ist”.

Das US Copyright Office hat indes 2010 entschieden, dass ein Entsperren des iPhone für die Installation beliebiger Software legal ist. Die Entscheidung fiel im Rahmen eines alle drei Jahre üblichen Revisionsprozesses des Digital Millennium Copyright Act auf Antrag der Electronic Frontier Foundation (EFF). Zudem ist es Nutzern erlaubt, einen sogenannten Unlock zur Aufhebung der Providersperre (SIM-Lock) durchzuführen. Eine ähnliche Auffassung vertritt auch der Europäische Gerichtshof. Im Januar erklärt er das Umgehen von Schutzmechanismen für die Installation von Programmen für legal. Verboten bleibt das Aushebeln des Kopierschutzes von urheberrechtlich geschützten Inhalten.

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Themenseiten: Apple, Jailbreak, iOS, iPad, iPhone

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6 Kommentare zu Jailbreak für iOS 8.3 und 8.4 steht angeblich in den Startlöchern

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  • Am 8. Juni 2015 um 18:08 von Was ist das denn?

    Was ist das denn für ein Käse?

    „Mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy lässt sich die Datensammelleidenschaft, die fast jede offizielle App aus dem App Store an den Tag legt, stark einschränken.“

    Das ist ja kein Android, und man kann jede App aucu unter iOS stark einschränken. Da hat jemand abet etwas falsch verstanden. ;-)

    Kein Jailbreak, und dann braucht man diese Dinger nicht. ;-)

    • Am 8. Juni 2015 um 18:45 von Hi, hi...

      …Du hast noch nie Privacy und PmP benutzt, nicht wahr? Diese beiden Cydia-Apps sind DIE Gründe für (m)einen Jailbreak. Und PmP sagt Dir schon, was Du mit dem Standard-iOS alles NICHT einschränken kannst bzw. was viele Apps so alles wollen und vom Standard-iOS auch ohne Probleme bekommen.

      • Am 9. Juni 2015 um 8:45 von Zum Beispiel?

        Nein, kenne ich nicht. Die Nachteile des Jailbreaks sind mir zu groß, und bei den Cydia Store Apps kann ich weniger sicher sein, dass sie überprüft wurden.

        Welche Daten werden denn übertragen? Hast Du Beispiele? Aber bitte keine Taschenlampen App? Bitte gebräuchliche Apps, wie WhatsApp, Skype, TeamViewer oder Pixelmator? Welche Daten ungewöhnlichen werden übertragen?

        • Am 9. Juni 2015 um 10:14 von Hi, hi...

          …für mich sind die Risiken eines Jailbreaks überschaubar. Saurik überprüft vielleicht nicht jede einzelne Cydia-App, aber die Quellen, die als Standards in Cydia eingetragen sind, werden sehr regelmäßig auf Schädlinge überprüft, im Zweifelsfall von der Community. Wer kritische Quellen hinzufügt, ist selbst Schuld.
          Von den Apps, die Du hier anführst, nutze ich keine einzige. Aber PrivaCy blockiert (auf Wunsch!) einzeln die vier größten Datensammler Flurry, Medialets, Mobclix und Pinch Media. Welche „anonymen“ Daten da fließen und für welchen Zweck, dürfte auf der Hand liegen: Bewegungsprofile und Werbung.
          PmP überwacht eine große Anzahl von Möglichkeiten: Kontakte, Fotos, Kalender, Erinnerungen, Ortsdienste, Clipboard, Advertising und Unique Identifier, Gerätename, Telefonnummer, Netzwerke, Bildschirm, Kameras, Mikro, den Dialer und auch den SMS-Versand. Und all das ist für jede App einzeln möglich. Keine App will auf alles das Zugriff und Teile davon lassen sich auch mit iOS-Bordmitteln „einschränken“. Aber z. B. den Zugriff auf den Advertising Identifier und den Gerätenamen kannst Du mit Standard-iOS-Mitteln nicht unterbinden, weil das Werbung und damit entsprechende Einnahmen generiert. Und gerade diese beiden Rechte fordern enorm viele Apps. Ebenso den Netzwerkzugriff. Klar, Du kannst in iOS sagen: „Nicht über mobile Daten“. Genauso kannst Du immer das WLAN ausschalten. Dann gehen da auch keine Daten weg. Aber mit PmP schränkst Du die Rechte für die entsprechende App ein, ohne die Rechte für andere Apps zu behindern.
          DU musst keinen Jailbreak machen. Keiner zwingt Dich. Aber wenn Du keine Ahnung von den Cydia-Apps und deren Arbeitsweise hast, solltest du Dich eventuell mit Aussagen wie denen Deines Eröffnungskommentars ein wenig zurück halten.

          • Am 9. Juni 2015 um 11:59 von Ok

            Die meisten von PmP überwachten Parameter kannst Du unter iOS dediziert einschalten oder auch nicht … für jede einzelne App, wie Du ja schriebst. Den Unique Identifier kannst Du nicht abschalten, das ist auch richtig, es gibt Grenzen.

            Was ich aber damit sagen wollte, ist, dass ein JailBreak nicht mehr zwingend notwendig ist, eben weil iOS bereits viel Kontrolle über Apps und Daten bietet. Wer mehr will, gerne. Aber dann gilt das Motto von Spiderman: „Wer viel Macht hat, hat auch viel Verantwortung“.

            Wer einen JailBreak macht, und wenig versiert ist, der riskiert sehr viel mehr, als er möglicherweise an Plus durch einige Tools erhält.

            Zumal die Wuellen für JailBreaks an sich oftmals nicht wirklich gefahrlos sind.

            Aber klar: wer das riskieren will, nur zu. :-)

          • Am 9. Juni 2015 um 12:26 von Hi, hi...

            @Ok
            …wer in vielen Bereichen wenig versiert ist, hat in vielen Bereichen Schwierigkeiten. Und wer sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht damit beschäftigt (oder den JB nur der illegalen Downloads wegen ausführt), hat es verdient, wenn irgend etwas schief geht.
            Btw., Du würdest Dich wundern, wie oft PmP anspringt, ob eine App dieses oder jenes darf, wo iOS nicht mit der Wimper zuckt. Häufig genug ist die Berechtigung sinnvoll – aber bei weitem nicht immer!

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