Google fördert Informatikforschung in Lateinamerika

Die Fördersumme von einer Million Dollar geht häppchenweise an Doktoranden und Professoren, die einen von Googles Schwerpunkten verfolgen. Die Auswahl ist allerdings breit und reicht von Mobile und Privatsphäre über Data Mining bis zum Internet der Dinge.

Google hat eine Investition in Höhe von einer Million Dollar angekündigt, um Informatikforschungen in Südamerika zu fördern. Das Programm heißt Faculty Research Awards. Innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre erhalten Universitäten für jeweils 12 Monate Fördersummen, wenn sie von Google vorgegebene Schwerpunkte verfolgen.

Faculty Awards (Bild: Google)Diese breit angelegten Schwerpunkte sind Wiederauffinden, Extraktion und Organisation von Daten, Privatsphäre und Virtual Reality. Zudem kommen alle Bereiche des Internets der Dinge für eine Förderung infrage, einschließlich Smart Cities, dazu Maschinelles Lernen und Data Mining, Mobile, Verarbeitung natürlicher Sprache und physikalische Benutzerschnittstellen.

Das Programm wird von Googles Entwicklungszentrum im brasilianischen Belo Horizonte durchgeführt. Bewerben können sich Professoren und Doktoranden aus Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien und Mexiko jeweils im Namen ihrer Fakultät. Dafür haben sie bis 6. Juli 2015 Zeit.

Dem Programm war ein Pilotversuch vorangegangen, bei dem fünf Informatik-Lehrstühle gefördert wurden. Googles Director of Engineering für Lateinamerika, Berthier Ribeiro-Neto, kommentierte: „Um ein starkes Innovations-Ökosystem heranzubilden, ist es nötig, Hochschulen und die Privatwirtschaft einander anzunähern. Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Stipendienprogramm für Lateinamerika zu Forschungen, Innovationen im Internet und auch Unternehmensgründungen ermutigen, während wir unsere Verbindung zur lebendigen akademischen Gemeinschaft der Region stärken.“

Mit der vergleichsweise geringen Fördersumme stellt Google sicher, dass ganze Fakultäten zu Themen forschen, die sich mit seinen Interessen decken. Durch seinen Kontakt zu den Hochschulen könnte es in der Lage sein, sich besonders erfolgversprechende Projekte frühzeitig einzuverleiben. Zugleich tut es etwas für seinen Ruf in einem der wichtigsten Schwellenländer weltweit.

Google-Logo (Bild: Google)Wie alle großen IT-Konzerne bemüht sich Google aber auch Fachgebiete übergreifend um den Bildungssektor, etwa mit seinem Angebot Google Classroom. Es ist seit Sommer 2014 auch für Lehrer und Schüler, Dozenten und Studenten in Deutschland verfügbar. Konkurrent Microsoft umwirbt Schulen seit jeher mit Sonderangeboten für Hard- und Software, wobei es Schüler ebenso wie Lehrpersonal abdeckt. Apple versorgt Schulen und Universitäten mit iTunes U, über das es auch Sach- und Lehrbücher vertreibt. Und Google selbst hat letzten November einen separaten App-Store für US-Schulen eröffnet. Zudem spendete es im Januar 2014 britischen Schulen 15.000 Exemplare des Mini-Computers Raspberry Pi.

[mit Material von Angelica Mari, ZDNet.com]

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