Apple hat eine zweite Auflage seiner Programmiersprache Swift vorgestellt und zugleich angekündigt, den Quelltext im Lauf des Jahres offenzulegen. Entwickler erhalten somit nicht nur einen Einblick in die Funktionsweise des Compilers, sie werden ihn auch modifizieren und portieren können.
Zur Lizenz gibt es allerdings noch keine Informationen. Apple sagt nur, dass es sich um eine von der Open Source Initiative empfohlene Lizenz handeln wird. Das Unternehmen macht sowohl den Swift-Compiler als auch die Standard-Bibliothek offen verfügbar.
In die gleiche Richtung geht eine weitere Ankündigung Apples: Das Unternehmen hat eigene Swift-Programmierwerkzeuge für Linux angekündigt. Damit wird es erstmals nicht mehr nötig sein, Apple-Hardware zu besitzen, um Programme für eine Apple-Plattform zu erstellen. Apple-Manager Craig Federighi kommentierte gestern Abend auf der WWDC: „Wir finden, dass Swift von jedem und überall genutzt werden sollte.“
Für Swift 2 kündigt Apple an, es kompiliere schneller und der Code werde schneller ausgeführt, was zu geschmeidigeren Animationen und kürzeren Reaktionszeiten führe. Zudem wurde die Fehlerbehandlung verbessert, um Entwicklern die Suche nach Problemen zu erleichtern.
Zu den Neuerungen zählt auch eine Anweisung namens #available. Damit lassen sich Codeblöcke markieren, die nur Teil des Programms sein sollen, wenn bestimmte Funktionen auf dem Ziel-OS zur Verfügung stehen. Das vereinfacht die Programmierung von Code, der auf neuen ebenso wie auf älteren Geräten beziehungsweise Betriebssystemversionen läuft.
Apple hatte Swift erst vor einem Jahr auf der WWDC 2014 eingeführt. Es ersetzt Objective-C als bevorzugte Programmiersprache für Apple-Systeme. Wie andere moderne Programmiersprachen, etwa Googles Go oder Mozillas Rust, baut es auf C und C++ auf, vermeidet aber deren Schwächen. Anders als bei Java und C# werden die Programme zu nativem Code kompiliert. Zu Swifts Besonderheiten zählt, dass es bestimmte Fehlerklassen von vornherein ausschließt – beispielsweise Endlosschleifen wie die im Februar 2014 von Apple gestopfte „Goto fail“-Lücke in iOS und OS X.
Im Januar 2015 erwies sich die Apple-Sprache als die große Überraschung in RedMonks alljährlicher Statistik zur Popularität von Programmiersprachen. Ein halbes Jahr nach Einführung fand sie sich bereits an 22. Stelle wieder. Apple sieht Swift zwar als offiziellen Nachfolger von Objective-C und Python an, machte die Nutzung aber keineswegs obligatorisch.
[mit Material von Tim Stevens, News.com]
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