Apple hat seine beiden Entwicklerprogramme, nämlich für Mac OS X und iOS, zu einem verschmolzen. Das steht in einer Mail an registrierte Entwickler, die während der laufenden Konferenz WWDC verschickt wurde – und inzwischen auch auf der zugehörigen Website. Zudem deckt das Programm für eine Registrierungsgebühr von 99 Dollar pro Jahr auch das neue WatchOS ab.
Die Umstellung gilt ab sofort. Um den Übergang zu erleichtern, werden parallele Registrierungsgebühren in Form einer Verlängerung angerechnet. Das neue Apple-Entwicklerkonto schließt auch das Safari Developer Program für Entwickler von Browsererweiterungen ein.
Schon während seines Eröffnungsvortrags hatte CEO Tim Cook vor den Logos der drei Betriebssysteme gestanden. Zudem blendete Apple zur Trias seiner Produkte – Desktops und Notebooks, Tablets und Smartphones sowie Smartwatches – den Text ein: „Sie arbeiten wunderbar zusammen.“ Es fehlte allerdings die zur WWDC-Eröffnung nicht erwähnte Settop-Box Apple TV, von der allgemein erwartet wird, dass sie demnächst in einer neuen Version einen App-Store bekommt. Schließlich wird sie auch als Zentrale für HomeKit Sprachsteuerung kompatibler Haushaltselektronik ermöglichen.
Für Entwickler wird es damit nicht nur billiger, sich mehreren Apple-Plattformen zu widmen, sie werden auch zu Portierungen und plattformübergreifend funktionierenden Apps ermutigt. Apple setzt traditionell auf hochgradige Kompatibilität seiner Produkte. Mit Funktionen wie Handoff und Continuity lassen sich sogar an einem Gerät angefangene Arbeitsschritte auf einem anderen fortsetzen. Auch die Optik wurde in den letzten Jahren noch zusätzlich angeglichen.
Für die Entwicklung von Programmen für alle seine Plattformen empfiehlt Apple seine selbst entwickelte Programmiersprache Swift, die es gerade auf Version 2 aktualisiert hat und die im Lauf des Jahres unter Open-Source-Lizenz gestellt werden soll. Zudem plant der Konzern, selbst Swift-Entwicklungswerkzeuge für Linux verfügbar zu machen.
Parallel vereinheitlichen auch Google und Microsoft ihre Plattformen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Windows 10 erscheint dieses Jahr zwar in einer Reihe Versionen, aber mit einheitlicher Optik und einem gemeinsamen Code-Kern für so unterschiedliche Plattformen wie Desktops und Notebooks, Smartphones und Tablets oder auch Embedded-Systeme. Zudem betont Microsoft seine Vereinheitlichungsbemühungen durch einen gemeinsamen Marktplatz und verspricht auch Entwicklern die Möglichkeit, mit einem Code alle Windows-Versionen zu bedienen. Google hingegen bietet vor allem einheitliche Backend-Dienste und Web-Werkzeuge für seine Betriebssysteme Android und Chrome.
Apple hat beiden Konkurrenten voraus, dass es sowohl Hardware als auch Software ausschließlich selbst herstellt, während diese überwiegend von Partnern abhängig sind. Microsoft hat sich aber mit Nokia eine eigene Smartphone-Entwicklung und -Herstellung ins Haus geholt und baut selbst auch Surface-Tablets. Google hingegen experimentiert mit der unter eigenem Namen angebotenen Nexus-Reihe und dem Entwickler-Chromebook Pixel.
[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]
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