Facebook hat Infer quelloffen gemacht – ein Werkzeug für die statische Analyse von Programmen für Mobilgeräte, das Fehler und komplexe Probleme ausfindig machen kann. Dabei gelingt es ihm laut Facebook, Millionen Codezeilen innerhalb von einigen Minuten auszuwerten.
Facebook selbst prüft mit Infer etwa seine Standard-Apps für Android und iOS, seinen Facebook Messenger und Instagram. Es konnte damit „hunderte potenzielle Bugs“ aufspüren. Die Erkennungsquote für Probleme siedelt es bei etwa 80 Prozent an.
Facebooks Entwickler erklären in einem Blogbeitrag, Fehler frühzeitig aufzuspüren sei im Fall von Mobil-Apps eigentlich wichtiger als bei der Webversion des Social Network: „Wenn im Web ein Fehler gefunden wird, kann eine Korrektur direkt an die Server ausgeliefert werden, aber bis eine Fehlerkorrektur auf Mobilgeräten greift, müssen die Leute ihre Apps aktualisieren. Es ist daher vorteilhaft, Fehler früh zu erkennen, bevor sie auf dem Smartphones der Leute landen. Durch eine Kombination aus statischer Analyse und automatisierten Tests erkennt Facebook Abstürze und Speicherlecks, bevor sie ausgeliefert werden. Das hilft uns, im Mobile-Bereich schnell zu agieren.“
Wenn Infer jetzt für jedermann im Quelltext vorliegt, könnten auch andere Mobilentwickler die für Tests und Bugfixes benötigte Zeit einschränken, heißt es. Dadurch bleibe ihnen langfristig mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben.
Die aktuelle Infer-Version nutzt Facebook nur für Android-Java-Code und Objective-C-Code, der für iOS bestimmt ist. Der Bug-Bot lässt sich aber erweitern. Schon jetzt analysiert er auch sonstigen C-Code sowie Java-Code, der für andere Plattformen als Android bestimmt ist.
Infer steht direkt bei Facebook zum Download bereit. Das Unternehmen hatte Ende 2013 eine große Open-Source-Initiative gestartet und seither immer wieder intern genutzte Werkzeuge auch für andere verfügbar gemacht. Zudem engagiert es sich im Rahmen des Open Compute Project für offene Hardware-Konzepte.
[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]
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