Amazon hat seinen E-Book-Reader Kindle Paperwhite aktualisiert und vor allem die Auflösung von 212 Pixeln pro Zoll (ppi) auf 300 ppi erhöht. Es wirbt dort sogar mit verdoppelter Auflösung, was in der Fläche mit 44.944 zu 90.000 Pixeln pro Quadratzoll ja auch zutrifft.
Parallel wirbt das Amazon-Handelsportal zumindest in Deutschland noch mit der alten Version des Kindle Paperwhite, die für 99 statt früher 129 Euro angeboten wird. Der neue Paperwhite kostet 119,99 Euro mit Spezialangeboten, also Werbung auf dem Standby-Bildschirm. Ohne zahlen Nutzer 139,99 Euro. Soll ein UMTS-Mobilfunkmodem integriert sein, liegt der Preis noch jeweils 70 Euro höher.
Der neue Paperwhite bringt auch eine neue Schrift mit, Bookerly. Amazon zufolge handelt es sich um „ein leichteres, eleganteres Design, viel näher an traditionellen Drucktexten als andere digitale Schriftarten, für verbesserte Lesbarkeit, insbesondere bei längerem Lesen.“ Die Serifenschrift wurde von Palatino und Caecilia inspiriert. Besonders auffällig sind die stark abgerundeten Serifen, die auf einem weniger hochauflösenden Bildschirm wohl nicht zur Geltung kommen würden. Zudem gibt es neue Ligaturen, um unnatürliche Zeichenabstände in bestimmten Wörtern zu vermeiden.
Das Schriftsatzsystem wurde ebenfalls überarbeitet. Amazon verspricht endlich korrekte Silbentrennung. Die Wortabstände werden zudem angepasst, um Absätze mit konstanter Zeilenlänge anzeigen zu können. Initialen werden angeblich harmonisch eingebunden, und Nutzung großer Schriftarten soll nicht mehr zu langen Wortzwischenräumen und zerhackten Sätzen führen.
Wie der Vorgänger verfügt auch der neue Paperwhite über eine spiegelungsfreie Anzeige und eine integrierte Beleuchtung. Alle aktuellen Kindle-Modelle kommen mit einem 6 Zoll großen Touchscreen.
Mit der höheren Auflösung erhält der Paperwhite die vielleicht attraktivste Funktion des teuersten Amazon-Reader-Modells, des für 189 Euro verkauften Voyage. Diesem bleiben nun nur noch ein intelligentes Frontlicht und echte Umblättertasten, um sich gegenüber der 70 Euro billigeren Version hervorzutun. Zudem ist er rund 20 Gramm leichter.
Den neuen Schriftsatz und die Schriftart Bookerly will Amazon auch auf seinen anderen E-Book-Readern, in seinen Smartphone-Apps und auf seiner Tablet-Reihe Kindle Fire verfügbar machen.
Gerüchte über einen neuen Paperwhite gab es schon im November 2013. Die meisten Funktionen wurden damals korrekt vorhergesagt. So war von einer neuen Schrifttype und automatischer Silbentrennung die Rede. Der kolportierte Startzeitpunkt, zweites Quartal 2014, lag allerdings um ganze zwölf Monate daneben.
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1 Kommentar zu Kindle Paperwhite: Amazon erhöht Auflösung auf 300 ppi
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Interessante Neuigkeit. Jetzt müßte doch auch für den Voyage wieder etwas Neues initiert werden, damit der Verkauf dieses Modells weiter angekurbelt wird. Kommt vielleicht jetzt ein Modell mit einem größeren Display?