Youtube führt Dokumentarbereich Newswire ein

Es soll Augenzeugenberichte aus der ganzen Welt versammeln - als Material für Journalisten und alle Interessierten. Die Auswahl erfolgt von Hand durch die Agentur Storyful. Die Auswahl scheint zum Start etwas US-lastig.

Youtube hat mit Newswire einen neuen Bereich eingeführt, der zeitgeschichtlich relevante Videos seiner User enthält. Die Auswahl nimmt ein Partner vor, die Agentur Storyful, mit der Youtube seit den Protesten auf dem Tahrir-Platz in Kairo während der ägyptischen Revolution 2011 zusammenarbeitet.

Der Ankündigung zufolge wendet sich die Sammlung an Journalisten auf der Suche nach Dokumenten von Augenzeugen ebenso wie an alle, die an solchen Videos von vor Ort interessiert sind. Es soll sowohl globale als auch regionale Feeds geben, ein Twitter-Konto ebenso wie E-Mail-Newsletter.

Youtube Newswire (Screenshot: ZDNet.de)Youtube Newswire (Screenshot: ZDNet.de)

Derzeit wirken die Inhalte noch US-zentriert: Die obersten Videos befassen sich mit dem Attentat von Charleston und der Ankunft eines US-Flugzeugträgers im australischen Brisbane. Quellen sind etwa die örtliche Zeitung The State Newspaper sowie die Polizei von Brisbane. Einen Hauch von Bürgerjournalismus verbreiten eher Videos der jüngsten Fluten in Mumbai (Indien) sowie in den US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma.

YouTube-Logo (Bild: YouTube)Olivia Ma, Head of Strategy und Operations für Googles News Lab, schreibt im Hausblog: „Heute werden mehr als 5 Millionen Stunden Videonachrichten täglich auf Youtube angesehen, und die Rolle von Augenzeugen war bei der Zusammenstellung von Nachrichten nie größer. Wir leben in einer Welt, wo jeder ein Zeuge der Vorgänge seiner Umgebung sein und seine Eindrücke einem weltweiten Publikum vermitteln kann, und Youtube ist zum primären Zuhause für diese einflussreichen persönlichen Dokumente geworden.“ Darauf sei Google sehr stolz.

Um diese Position noch auszubauen, hat Google zwei Kooperationen geschlossen: Erstens ist dies die First Draft Coalition, die sich der Weiterbildung von Nachrichtenjournalisten widmen will. Beispielsweise soll vermittelt werden, wie sich die Echtheit von Videos verifizieren lässt. Außer Youtube sind darin „Pioniere des Social-Media-Journalismus“ vertreten.

Zweitens hat es an der Gründung des Witness Media Lab mitgewirkt, das es als „neuen Ansatz“ beschreibt, um „drängende Menschenrechts-Probleme durch Analyse von Bürgervideos anzugehen“. Die so identifizerten Verantwortlichen sollen nach Möglichkeit vor US-Gerichte gebracht werden. In einem ersten Projekt des Labors geht es um Polizeigewalt in den USA.

Vor einer Woche hatte Youtube Youtube Gaming angekündigt, das als Konkurrenz zu Twitch gedacht ist und als App sowie eigene Website zur Verfügung stehen soll. Es wird im Sommer mit „mehr Videos als irgendwo sonst“ zunächst in den USA und Großbritannien eingeführt. Der neue Dienst baut auf dem bereits bei Youtube vorhandenen Angebot an Spielevideos auf und soll vor allem durch ein verbessertes Livestreaming überzeugen.

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Themenseiten: Google, Soziale Netze, Video, YouTube

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