Sony ermöglicht Tests der kommenden OS-Version Android M auf ausgewählten Xperia-Smartphones, wie Extremetech berichtet. Interessierte Entwickler können im Rahmen eines „Open Device“ genannten Programms nun eine Vorschauversion aufspielen, wie sie seit einigen Wochen für Googles Nexus-Geräte vorliegt. Von einem Produktiveinsatz wird selbstverständlich abgeraten.
Anders als Google es für seine Nexus-Geräte praktiziert, hat Sony kein vollständiges System-Image verfügbar gemacht, sondern Binärdateien. Allerdings fehlen etwa noch Treiberpakete für die Kamera und Mobilfunkmodul. Zu den unterstützten Geräten zählen Xperia Z3, Z3 Compact, Z2, Z2 Tablet, Z1, Z1 Compact, E3, M2, T2 Ultra und T3.
Diese im binären Format vorgelegten Treiber können eine Android-Version aus dem Android Open Source Project (AOSP) ergänzen, die Interessenten zusätzlich benötigen und dazu selbst kompilieren müssen. Dieser Aufwand dürfte sich freilich nur für Entwickler lohnen, die somit immerhin schon heute Apps und Dienste auf der neuen Android-Version testen können – Monate, bevor sie erscheint.
Hingegen erhalten Tester mit Sony-Geräten keinen Zugriff auf einige zentrale geplante Verbesserungen in Android M, darunter verbessertes Standby, Google Now on Tap und eine Programmierschittstelle (API) für den Fingerabdruckscanner. Das liegt daran, dass es sich größtenteils um Google-Erweiterungen handelt, die nicht Teil des AOSP sind.
Aus dem gleichen Grund stehen in der Sony-Testversion keinerlei Google-Apps wie Gmail, Karten, Play Services oder Play Store zur Verfügung. Eine Portierung ist natürlich theoretisch möglich, aber nicht garantiert. Eine bei Youtube eingestellte Demo der Testversion enthalte eine Reihe „uralter“ Open-Source-Apps wie Galerie, Nachrichten und Browser, moniert Extremetech.
Während Sony nur eine Anleitung für die Installation von AOSP auf Xperia-Geräten geliefert hat, gilt es als wahrscheinlich, dass Enthusiasten fertige ROMs für einzelne Geräte erstellen werden, die dann auf Seiten wie XDA kursieren. Diese werden sich dann einfach auf das passende Xperia-Gerät flashen lassen, wenn der Bootloader entsperrt wurde – ganz wie dies für Tester mit Nexus-Gerät angeboten wird.
Google hatte den Lollipop-Nachfolger Android M Ende Mai vorgestellt. Ein Doze genannter Energiesparmodus soll die Akkulaufzeit deutlich verlängern. Apps fragen unter Android M ihre Berechtigungen erst bei Bedarf ab. Google Now liefert dank „Now on Tap“ mehr kontextbezogene Informationen. Eine Entwicklerversion gibt es seither für Nexus 5, Nexus 6, Nexus 9 sowie Nexus Player.
Welche Versionsnummer Android M tragen wird – Android 5.2 oder 6.0 –, hat Google noch nicht mitgeteilt. Unklar ist auch, welche Süßigkeit sich hinter dem Buchstaben M verbirgt. Spekuliert wird unter anderem über Muffin, Marshmallow und Marzipan. Sollte sich Google, wie bei KitKat, noch einmal für eine Marke entscheiden, kämen auch M&Ms in Frage. Der Start des Betriebssystems dürfte jedenfalls im Herbst zusammen mit neuen Nexus-Modellen erfolgen.
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