Wie schon frühzeitig angekündigt, stellt Microsoft heute den Extended-Support für Windows Server 2003 ein. Das gilt sowohl für die Originalversionen als auch die R2-Editionen des vor zwölf Jahren eingeführten Server-Betriebssystems. Der Mainstream-Support endete bereits am 13. Juli 2010.
Nach dem heutigen Patch-Dienstag werden Systeme mit Windows Server 2003 keine weiteren Sicherheitsupdates mehr erhalten. Microsoft bietet auch keinen kostenlosen technischen Support mehr. Wie bei Windows XP können Firmen aber gegen Bezahlung weitere Unterstützung erhalten.
Der Softwarekonzern aus Redmond hatte schon vor einem Jahr eine Kampagne gestartet, um Unternehmen zum Upgrade auf die aktuelle Version Windows Server 2012 R2 zu bewegen. Trotz seines Alters war das Betriebssystem zum damaligen Zeitpunkt vor allem bei kleineren Firmen nach wie vor beliebt. Im Juli 2014 liefen laut offiziellen Zahlen von Microsoft weltweit noch 24 Millionen Instanzen von Windows Server 2013 auf 12 Millionen physischen Servern. In Nordamerika waren es allein 9,4 Millionen Instanzen. Weltweit machte die 2003er-Version noch einen Anteil von 39 Prozent an allen Windows-Server-Installationen aus.
Den kostenlosen Mainstream Support mit Patches und Fixes leistet Microsoft regulär im Zeitraum von fünf Jahren nach einer Produkteinführung. Nach seinem Auslaufen stellt es auf Extended Support um und garantiert damit für weitere fünf Jahre kostenlose Sicherheitsupdates, liefert aber keine weiteren Aktualisierungen der Software mehr aus. Zuvor kostenlose Supportleistungen entfallen – und wenn Unternehmen weitere Hotfixes erhalten wollen, müssen sie eine kostenpflichtige Vereinbarung aushandeln. Läuft auch der Extended Support aus, gibt es praktisch keine Unterstützung mehr, auch nicht durch Sicherheitsupdates oder sicherheitsrelevante Hotfixes.
Systeme, die keine regelmäßigen Sicherheitsupdates mehr erhalten, sind einer deutlich größeren Gefahr ausgesetzt, durch Viren oder andere Malware kompromittiert zu werden. Da Hersteller Windows Server 2003 ebenfalls nicht länger unterstützten, kann es auch zu Kompatibilitätsproblemen bei Hardware und Software kommen. Zudem verstoßen Unternehmen, die regulatorischen Verpflichtungen unterliegen, durch den weiteren Betrieb von Windows Server 2003 über das Support-Ende hinaus eventuell gegen Compliance-Richtlinien. Welche rechtlichen Pflichten und Risiken sich durch das Support-Ende für Geschäftsführer, IT-Leiter und -Dienstleister ergeben, hat die Kanzlei SKW Schwarz im Auftrag von Microsoft in einem Whitepaper zusammengefasst.
Im kommenden Jahr wird Windows Server 2016 erscheinen. Das kommende Betriebssystem liegt seit Mai in einer zweiten Technical Preview vor. Sie umfasst zahlreiche neue Funktionen, die Administratoren die tägliche Arbeit erleichtern sollen. Beispielsweise bietet die Server-Version von Windows 10 zusätzliche Virtualisierungsoptionen, eine sichere Nano-Installation und neue Server-Rollen, die bei der Verwaltung von Netzwerken helfen.
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