Microsoft-CEO Satya Nadella hat auf der Worldwide Partner Conference die neue Smartphone-Strategie seines Unternehmens konkretisiert. Im Gespräch mit der ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley stellte er Business-Smartphones in den Vordergrund, da Unternehmen der Bereich seien, in denen Microsofts Handygeschäft am schnellsten wachse. Hier stünden Funktionen wie Identitätsmanagement und Sicherheit im Vordergrund und nicht eine umfassende App-Auswahl.
„Einige der wirklichen Anziehungspunkte von Windows-Geräten sind Management und Sicherheit. Die Tatsache, dass die neueste Fußball-App oder einige Social-Networking-Apps nicht zur Verfügung stehen, ist in Unternehmensszenarien kein großes Problem“, erklärte Nadella.
Ein weiterer Vorteil sei wiederum die schnelle App-Entwicklung. „In unserem Fall nehmen Sie ein Lumia-Gerät, Sie starten ihre Azure App Services, und heraus kommen Universal-Apps, die Arbeitsabläufe automatisieren. Ich glaube, das ist als Wertversprechen unschlagbar. Deswegen haben wir etwas Einzigartiges beizutragen.“
Nadella bekräftigte zudem Microsofts Bekenntnis zum Mobilmarkt und eigenen Windows-Smartphones. Die in der vergangenen Woche angekündigten Entlassungen und Straffung des Lumia-Portfolios bedeute keineswegs, dass der Softwarekonzern den Rückzug aus dem Smartphonegeschäft plane.
„Erstens möchte ich auf jedem mobilen Endpoint vertreten sein“, so Nadella weiter. „Das ist ein sehr klares Kernziel.“ Es gehe nicht nur darum, Skype, Outlook und andere Apps auf allen Geräten zu haben. „Wir möchten das Microsoft-Erlebnis haben, für mich ist das eine Plattform-Sache. Was steht wohl hinter all diesen Anwendungen? One Cloud, Office 365, entweder für Verbraucher oder für Unternehmen.“
Microsofts Ziel sei es, sein Betriebssystem auf allen Geräten zu haben, nicht nur Anwendungen. Windows stehe für unterschiedlichste Geräte zur Verfügung, vom Mini-Computer Raspberry Pi bis zur Augmented-Reality-Brille HoloLens, ergänzte Nadella. Auch HoloLens sei Teil der Mobilstrategie.
Eigentlich habe Microsoft mit der Ankündigung in der vergangenen Woche vor allem die Umsetzung seiner Mobilstrategie geändert. „Ich werde nicht jeden Tag ein neues Telefon vorstellen. Ich werde mich auf wenige neue Telefone konzentrieren, die Marktanteile erreichen, weil sie tatsächlich einzigartig sind.“
„Für Leute die Windows lieben, werden wir Flaggschiff-Geräte haben. Es ist nicht nur ein Flaggschiff-Gerät, es unterstützt auch Dinge wie Continuum. Für das Einstiegssegment möchte ich mich auf Office und Skype-Kommunikation konzentrieren, es ist also mehr wie ein Skype- und Office-Phone für Smartphone-Erstkäufer. Das sind Bereiche, bei denen ich der Meinung bin, ja, das ist einzigartig. Lasst uns von dort aus wachsen.“
„Selbst Apple hat mit bunten iMacs angefangen. Also lasst uns mit den bunten iMacs anfangen. Ich denke, mit Lumia sind wir an diesem Punkt. Ich möchte gute Geräte entwickeln, die die Menschen lieben, und dann kommt ein Schritt nach dem anderen.“
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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7 Kommentare zu Microsoft konzentriert sich auf Business-Smartphones
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Letztes auf einer Messe mit Microsoft-Manager (nicht ausgedacht, war so). Ich schau mir auf dem iPhone eine PowerPoint an. Der MS Manager: Hä? wieso fehlen bei mir auf dem Lumia denn diese und jene Inhalte in der PPT? Wir beide checken das und kommen zu dem Ergebnis: Das Lumia kann PPT leider nicht so gut wie das iPhone. Ich stelle fest, dass immer mehr MS Mitarbeiter genau aus diesem Grund lieber ein iPhone wollen, weil es im Business einfach funktioniert. Es ist produktivier. Schon ein Ding, das Herr Nutella solche Behauptungen aufstellt. Offenbar verwendet er seine eigenen Geräte nicht, denn sonst wüsste er, dass PPTs immer wieder systematisch falsch angezeigt werden, bzw. inhalte einfach nicht dargestellt werden. Aber gut, was soll er sagen? Wir kriegen es einfach nicht hin?
Oh, PeerH treibt sein Spiel unter einem neuen Namen. Ist ja süß. Ich MS-Fanboy und mache fleißig für den Apple-Schrott Werbung. Oder gibt es einen Arbeitslosen mehr der von Apple träumt und nix anderes sonst zu tun hat?
Ich leg mich hin. Haha, „lasst uns mit bunten…“ Ne nä? Das ist das Eingeständnis, dass Ms um Jahre zurück hängt. Das war einmal. Und Sicherheit? Witzig, ohne iin der CPU integriertes autarkes gekapseltes Touch ID? Also fürs Business haben MS Spieltelefone nun wirklich keine Chance. Ob Nutella einen findet, der den Ulk glaubt? Super Lektüre. Selten so herzlich gelacht!
Und dann? Die einen fahren VW und haben ein Galaxy und die anderen Audi und IPhone – tolle bipolare Welt!
Windows Phone ist ein super OS, das Genörgel darüber zwar noch chic, aber seit 8.1 Update 1/2 obsolet. Ich habe mir gestern das Iphone einer Kollegin angeschaut. Was kann das denn besser? Im Gegenzug war sie von meinem Lumia 735 und 830 total angetan, für 1/4 bis 1/5 des Preises.
Ich hoffe sehr, dass Nadella es mit seinem Bekenntnis zu Windows Phone ernst meint. Und an alle Android/ios-Fans: die Welt hat sicher auch noch Platz für ein 3. Handy-Os, also bitte „peace“!
Was soll die Bettelei? Hat Microsoft bei OS/2 und ‚Linux‘ fair gespielt? Eher nicht. Sie haben halt nun das Pech, dass sie als letzte um Marktanteile kämpfen.
Mir ist Windows Phone auch lieber als das Google’sche Schnüffel-Android, aber dann sollen sie eben so einen Käse wie die Cloud nicht zur Pflicht (z.B. für Outlook Synchronisation) machen, und die Datenschnüffelei scheint sich leider mehr in Richtung Google denn in Richtung Apple zu entwickeln. So wird das eben nix.
„Einige der wirklichen Anziehungspunkte von Windows-Geräten sind Management und Sicherheit…“
… hmmm, Management funktioniert vielleicht zwischen den Windowsgeräten. Sicherheit? Gibt es denn dann die Möglichkeit den Zwang, die MS-Cloud nutzen zu müssen, auszuschalten und wirklich einzig über firmeneigene Server zu arbeiten, oder will Microsoft so nur an Unternehmensdaten ran? (Obwohl sie das natürlich niiiiiiemals tun würden.)
„…Die Tatsache, dass die neueste Fußball-App oder einige Social-Networking-Apps nicht zur Verfügung stehen, ist in Unternehmensszenarien kein großes Problem.“
…doch schon, wenn die Chefs der Unternehmen Fußballfans sind oder sich mit den Mitarbeitern auch über das Social-Network austauschen. Soll’s ja geben.
Und dann, nicht zu vergessen, WOLLEN die Mitarbeiter Windows-Phones? Die sind sicher nicht mal schlecht, aber so ein Mitarbeiter hat ja auch ganz eigene Vorstellungen und arbeitet bekanntlich besser, wenn er es nicht unter irgendwelchen Zwängen tun muss.
Ich persönlich glaube ja, das wird Microsofts Smartphonesparte nicht wesentlich voran bringen. Aber wer bin ich schon…?!
Das ist eh nur eine Umschreibung, um das totale Fiasko etwas harmloser aussehen zu lassen. Offen zu sagen, dass er das Pferd für tot hält, würde den Anwendern ja deutlich signalisieren, dass sie es nicht mehr reiten sollten. „Wir fokussieren uns auf Unternehmen.“ klingt da doch etwas unverfänglicher. ;-)