Die britische Polizei hat einen Hacker, der in Computernetzwerke der US-Regierung eingedrungen sein soll, erneut in Gewahrsam genommen. Wie die BBC berichtet, hat die Metropolitan Police den 30-jährigen Lauri Love am Mittwoch in seiner Wohnung in Stradishall in der Grafschaft Suffolk aufgrund eines Auslieferungsantrags der Vereinigten Staaten verhaftet.
In den USA liegen offenbar drei separate Klagen gegen den 30-Jährigen vor. Er soll zwischen 2012 und 2013 die Systeme der US Army, der NASA, der Umweltbehörde EPA und der Zentralbank Federal Reserve gehackt haben, meldet die Financial Times. Die Einbrüche seien Love nur gelungen, weil die Behörden grundlegende Sicherheitsmaßnahmen nicht implementiert hätten.
2013 hatte die britische Polizei Love erstmals festgenommen und auch seine Computer-Ausrüstung beschlagnahmt. Die Haft sei damals auf Kaution ausgesetzt worden. Die Kautionsauflagen habe das Gericht zudem schon vor mehr als einem Jahr aufgehoben, sagte Loves Anwältin Karen Todner der BBC. Seitdem sei in dem Verfahren nichts unternommen worden. Außerdem habe ihr Mandant noch vor der ersten gerichtlichen Anhörung 25 von 31 beschlagnahmten Gegenständen zurückerhalten, darunter Laptops, Computer, Speichersticks und Festplatten.
Die neuerliche Verhaftung sei „aus heiterem Himmel gekommen“, so die Anwältin weiter gegenüber der BBC. Ihr Mandant werde sich gegen eine Auslieferung an die USA wehren.
Derzeit befindet sich Love allerdings wieder in Freiheit. Ein Gericht in Westminster (London) hat Love der BBC zufolge bis zu seiner nächsten Anhörung am 1. September wieder auf Kaution aus der Haft entlassen.
Vor Jahren sorgte bereits der Auslieferungsantrag der USA für den als UFO-Hacker bekannt gewordenen Gary McKinnon in Großbritannien für Aufregung. Er soll auf der Suche nach Geheimunterlagen über „Außerirdische“ zwischen 2001 und 2002 in Computer der US-Streitkräfte und der NASA eingebrochen sein. Das Verfahren hatte die britische Justiz und auch die Regierung mehrere Jahre lang beschäftigt. 2012 wies die Innenministerin Theresa May den Antrag der US-Justiz endgültig ab.
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