Compose: IBM übernimmt Database-as-a-Service-Anbieter

Mit dem Kauf des früher unter dem Namen MongoHQ bekannten Unternehmens ist Big Blue nun in der Lage, die Datenbank-Managementsysteme MongoDB, PostgreSQL und Redis als Dienstleistung anzubieten. Laut IBM lässt sich mit dem Compose-Portfolio etwa die Entwicklung von mobilen- oder Web-Anwendungen vereinfachen.

IBM-Logo (Bild: IBM)Zu einer unbekannten Summe hat IBM den zunächst unter dem Namen MongoHQ bekannten Database-as-a-Service-Anbieter Compose erworben. Das aus San Mateo in Kalifornien stammende Unternehmen offeriert Datenbanken wie MongoDB, Redis, PostgreSQL oder auch Elasticsearch in Form von hoch skalierbaren Clouddiensten.

Wie IBM mitteilt, wird die Compose-Technologie in das Bluemix-Angebot in dessen Unternehmensbereich Cloud Data Services (CDS) integriert. Die Angebote des aufgekauften Unternehmens richten sich in erster Linie an Web- und Mobile-Entwickler. Nach eigenen Angaben will IBM mit der Akquisition seine aktuelle Ausrichtung auf Open Source unterstreichen, indem es die Möglichkeiten für die Entwicklung mit quelloffenen Technologien verbessert. Mit Compose akquiriere IBM überdies ein Framework für verlässliche und skalierbare Datenbankdienste.

Durch das Database-as-a-Service-Angebot von Compose lasse sich die Entwicklung von mobilen- oder Web-Anwendungen vereinfachen und Nutzer müssten sich nicht um die Pflege der Datenbank-Infrastruktur kümmern. Mehrere Tausend Anwender aus verschiedenen Branchen und Industriezweigen hätten schon über 100.000 Datenbankdienste über Compose aufgesetzt, heißt es von IBM. Als Anwendungsgebiete nennt Big Blue hierbei den E-Commerce-Bereich, das Internet der Dinge, den Einzelhandel und den Bildungsbereich.

Bluemix_ibm (Bild: IBM)IBM Bluemix (Bild: IBM)

Wie die beiden Compose-Gründer Kurt Mackey und Jason McCay in einem Blogbeitrag erklären, sei die Entscheidung, das Unternehmen an IBM zu verkaufen die bisher schwierigste gewesen. Dennoch sind beide der Ansicht, dass nun der richtige Zeitpunkt ist, um Compose in ein größeres Unternehmen zu integrieren: „Wir können damit schneller mehr erreichen.“ Zudem erhoffen sich die Gründer dadurch weitere Synergieeffekte. Für Bestandskunden ändere sich nichts, versichert Compose.

Durch die Eingliederung in das IBM-Angebot werde den Nutzern allerdings mehr Auswahl zur Verfügung stehen. Künftig soll über Compose auch eine größere Anzahl an Datenbanken angeboten werden können.

Die Unternehmensphilosophie von Compose besteht darin, große und anspruchsvolle Datenbanken einfach verwaltbar zu machen. Deshalb automatisiert der Dienst zahlreiche Schritte bei der Inbetriebnahme einer Datenbank sowie bei ihrer Integration in Anwendungen.

Zusätzlich offeriert der Service eine containerisierte Datenbank-Plattform sowie ein sogenanntes Auto-Scaling, über das sich die Datenbank vorhersagbar an die jeweiligen Anforderungen anpasst. Daneben sorgt der Dienst über entsprechende Funktionen für die Datensicherung (Backup) und die Ausfallsicherung (Failover).

Darüber hinaus versetzt der sogenannte Compose Transporter Anwender in die Lage, Daten zwischen verschiedenen Datenbank-Managementsystemen (DBMS) – etwa zwischen MongoDB und Elasticsearch – hin und her zu schieben.

Zudem hat IBM über 50 Projekte als Open-Source-Software an die Entwickler-Community übergeben. Die durch IBM developerWorks Open freigegebenen Technologien werden künftig ebenfalls über Bluemix offeriert. Mit den quelloffenen und auf bestimmte Branchen zugeschnittenen Techniken will IBM die Entwicklung neuer Anwendungen für Unternehmen beschleunigen.

Wie die jüngsten Quartalszahlen zeigen, verzeichnet IBM im Cloudbereich ein erhebliches Wachstum. Allerdings ist das nicht so stark, dass es die Einbußen in anderen Unternehmensbereichen auffangen kann. Um sich in diesem Segment zu stärken, setzt Big Blue auf Übernahmen. Compose wird nicht die letzte sein.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

Themenseiten: Cloud-Computing, Datenbank, IBM, Übernahmen

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