WordPress.com-Betreiber Automattic hat einen Transparenzbericht zu Behördenanfragen vorgelegt, der bis ins Jahr 2013 zurückreicht. Demnach gingen weder 2014 noch bisher im Jahr 2015 Anfragen nach Nutzerdaten aufgrund von Belangen der nationalen Sicherheit ein. Für 2013 meldete Automattic „0 bis 249“ Anfragen.
Der Wert rührt daher, dass das Justizministerium Firmen nur erlaubt, Segmente von 250 Anfragen zu spezifizieren. Automattic kommentiert: „Wir wünschten, wir könnten mehr sagen.“ Die Veröffentlichungserlaubnis von 2013 vermittle gerade bei kleinen Firmen den Eindruck, es seien viel mehr Datenanfragen eingegangen, als eigentlich der Fall war.
„Leider hält der kürzlich verabschiedete USA Freedom Act an einer vergleichbaren Berichtsstruktur fest. Wir würden lieber konkrete Zahlen oder wenigstens einen engeren Bereich nennen“, schreibt der Blog-Hosting-Dienst. Er hat sich zudem in Form eines „Amicus Brief“ mit Twitter solidarisch erklärt (PDF), das gegen diese Einschränkung für Transparenzberichte von US-Unternehmen klagt.
Auf diese Weise zeigt Automattic natürlich, dass es sich im unteren Berech des Segments befindet. Die Zahl der Anfragen kann durchaus wie in den Folgejahren auch null betragen habe.
Zusätzlich hat der Betreiber von WordPress.com Zahlen zu Löschungen wegen Urheberrechtsverstößen vorgelegt. Demnach wurden im ersten Halbjahr 2015 43 Prozent aller derartigen Beanstandungen aufgrund des Digital Millennium Copyright Act (DCMA) abgewiesen. Von 4679 Löschaufforderungen in diesem Zeitraum stufte es 12 Prozent als „Missbrauch“ ein. Darunter versteht es Fälle, die unter die Rechtsdoktrin „Fair Use“ fallen, also verhältnismäßig sind – zum Beispiel kurze Zitate. Diese werden aber oft genug von Bots aufgespürt, die dann vollautomatisch eine Löschung beantragen, wie Automattic dies schon früher geschildert hat.
Im April 2015 nämlich zeigte Automattic in einem Blogbeitrag auf, was Copyright-Bots alles anrichten können. Es erwähnte etwa einen Fall, in dem ein PDF des eigentlichen Rechteinhabers von dessen eigenen Bots beanstandet und folglich von dem Blog-Hoster vorübergehend abgeschaltet wurde. Auch seien die Kriterien für Löschanträge oft absichtlich zu breit gewählt, da der Dienstleister vom Rechteinhaber pro erfolgreicher Löschung bezahlt werde. Dies stelle eine Bedrohung für die Meinungsfreiheit dar.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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