Der Sicherheitsforscher Chris Domas hat eine Sicherheitslücke entdeckt, die zwischen 1997 und 2010 veröffentlichte Prozessoren von Intel anfällig für Rootkits macht. Der Fehler steckt in der x86-Architektur. Er erlaubt die Installation von Software in einem geschützten Bereich des Chips, der als System Management Mode (SMM) bezeichnet wird und die Sicherheit auf Firmware-Ebene kontrolliert.
Antivirenprogramme können einen Angriff auf Firmware-Ebene nicht erkennen. Zudem hilft weder eine Formatierung der Festplatte noch eine Neuinstallation des Betriebssystems gegen eine derartige Schadsoftware. Beispielcode für einen Angriff demonstrierte Domas in der vergangenen Woche auf der Konferenz Black Hat, wie Computerworld berichtet.
Ein im SMM installiertes Rootkit kann dem Bericht zufolge das UEFI-BIOS löschen. Sicherheitsfunktionen wie Secure Boot, die eigentlich das Ausführen von Schadsoftware beim Start des Betriebssystems verhindern soll, sind wirkungslos, da sie auf den zuvor kompromittierten Secure Management Mode angewiesen sind.
Ob auch Prozessoren von AMD betroffen sind, ist nicht bekannt. Domas hat nach eigenen Angaben nur Chips von Intel getestet und dabei festgestellt, dass CPUs ab der 2011 eingeführten Sandy-Bridge-Generation nicht anfällig sind.
Allerdings benötigt ein Angreifer einen direkten Zugang zu einem PC, um die Prozessorlücke ausnutzen zu können. Dafür reicht es unter Umständen aber auch, eine andere Malware mit Kernel- oder Systemrechten einzuschleusen, die dann die Installation des Rootkits erlaubt.
Intel sei über das Problem informiert, erklärte Domas gegenüber Computerworld. Der Chiphersteller stelle auch Firmware-Updates für ältere Prozessoren zur Verfügung, allerdings sei es nicht möglich, alle alten CPUs zu patchen.
[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]
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