Das Software-Start-up Nextbit will Anfang des kommenden Monats ins Hardware-Geschäft einsteigen. Einer Ankündigung zufolge plant es, am 1. September ein Smartphone vorzustellen, das mit der Zeit immer besser wird und sich an den Nutzer anpasst.
Ganz überraschend kommt dies nicht, leiten Nextbit doch die Android-Veteranen Tom Moss und Mike Chan. Auch der ehemalige HTC-Design-Chef Scott Croyle ist an Bord. Bisher hatte sich Nextbit auf ein cloudbasiertes Tool zum Austausch von Dateien und Einstellungen zwischen Android-Geräten konzentriert. Zu seinen Geldgebern zählte Google Ventures.
Das Gerät soll preislich in etwa zwischen 300 und 400 Dollar liegen und anders als bisherige Smartphones sein. Der Hersteller behauptet, dass sein Gerät über die Zeit besser wird. Nextbit will dies durch Verbesserungen des Android-Betriebssystems erreichen. „Das Mobiltelefon wird im Laufe der Zeit eine bessere Leistung bieten und aufgrund von Software-Verbesserungen auf einer höheren Ebene arbeiten“, sagte Nextbit-CEO Tom Moss in einem Interview.
Details behält sich das Unternehmen für Anfang September vor. Fest steht aber, dass das Unternehmen auf Cloud-Technologie ausweichen wird, um den Speicherplatz zu vergrößern, so dass Anwender so viele Apps, Fotos und Videos installieren und speichern können, wie sie wollen. „Wir haben uns darauf konzentriert, ein Gerät zu entwickeln, das sich an den Nutzer anpasst“, sagt Mike Chan. Zukünftige Produkte sollen weitere übliche Probleme wie die Akkulaufzeit angehen.
Moss und Chan gehörten zu den ersten Mitgliedern des Android-Teams. Sie glauben, dass sie über das Betriebssystem die Hardware-Eigenschaften verbessern können. Das bedeutet aber ihnen zufolge nicht, dass Android so radikal verändert wird wie beispielsweise bei Amazons Fire OS. Die Google-Apps sollen jedenfalls vorhanden sein.
Das Design des Geräts stammt von HTCs ehemaligen Design-Chef Scott Croyle, der das HTC One M7 und M8 entworfen hat. Nextbit stellte Croyle im letzten Jahr ein. „Der Einstieg in das Hardware-Geschäft ist keine plötzliche Sache“, erklärt Chan die Strategie. „Wir planen dies schon seit einiger Zeit.“ Obwohl Croyle als wichtiger Verfechter von Metall-Smartphones gilt, will Nextbit offenbar nicht auf Aluminium oder Edelstahl setzen, sondern andere Premium-Materialien verwenden.
Nextbit wird sein Smartphone vermutlich – ähnlich wie Xiaomi oder in den USA auch Motorola das Moto X Pure Edition – direkt an Anwender verkaufen, und nicht etwa über Mobilfunkprovider oder Einzelhändler. Nextbit hofft sich mit seinem Gerät weit genug von den restlichen Smartphone-Herstellern abheben zu können, um im hart umkämpften Smartphone-Markt zu bestehen. „Wir versuchen, Grenzen zu überschreiten“, sagte Moss auch.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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