Angry-Birds-Entwickler Rovio muss 260 Mitarbeiter entlassen

Sein aktuelles Spiel Angry Birds 2 führt zwar viele Download-Charts an, sorgt aber offenbar nicht für ausreichend Umsatz. Anders als beim ersten Angry Birds ist der Download kostenlos. Rovio konzentriert sich nun auf den Angry-Birds-Film, der im Mai 2016 ins Kino kommen soll.

Das finnische App-Entwicklungsstudio Rovio entlässt weitere 260 Mitarbeiter, obwohl sein Spiel Angry Birds 2 einen Monat nach dem Start alle Verkaufscharts anführt und fast 50 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Es scheint mit seinem Freemium-Modell an Umsatzgrenzen zu stoßen.

Im Oktober 2014 hatte Rovio schon einmal 110 Mitarbeiter entlassen. TechCrunch erinnert daran, dass die Angestelltenzahl Ende 2013 noch insgesamt 800 betrug. Rovio hat Niederlassungen im finnischen Espoo, aber auch in Stockholm, London, New York, Los Angeles, Vancouver, Schanghai, Seoul und Tokio.

Angry Birds 2 ist ein Download-, aber kein Umsatzhit (Bild: Rovio).Angry Birds 2 ist ein Download-, aber kein Umsatzhit (Bild: Rovio).Angry Birds 2 wird für Android und für iOS kostenlos zum Download angeboten. Per In-App-Kauf können Nutzer die spielinterne Währung – Edelsteine -erwerben, wofür je nach Größenordnung 99 Cent bis 99 Euro anfallen. Offenbar um den Verkauf anzukurbeln wurde laut Nutzerbeschwerden in Apples App Store zuletzt durch ein Update die Zahl der Leben, die ein Spieler hat, von fünf auf drei reduziert.

In Deutschland liegt Angry Birds 2 derzeit auf Rang 16 der Spielecharts – und machte damit zuletzt drei Plätze gut. Nach Umsatz gerechnet belegt es aber in den USA laut App Annie nur den 42. Platz – weit hinter Game of War, Clash of Clans oder der Candy Crush Saga.

Das ursprüngliche Angry Birds von 2009 war noch zu kleinen Preisen von typischerweise einem oder zwei Euro beziehungsweise Dollar vertrieben worden, was sich bei bei vielen Millionen Käufern summierte: Im Dezember 2012 war Rovio eines von nur 25 Entwicklungshäusern, die zusammen die Hälfte aller App-Umsätze generierten. Möglicherweise passt das Konzept hinter dem Spiel nicht perfekt zum Freemium-Modell.

In der Zwischenzeit hatte sich Rovio mit Angry-Birds-Ablegern in andere Spielesegmente vorgewagt – etwa Rollenspiele. Es unterhält auch ein florierendes Geschäft mit lizenzierten Produkten. So sind Angry Birds aus Plüsch in den Spielwarenabteilungen aller Kaufhäuser zu finden. Offenbar reichen aber all diese Einkünfte nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken.

Als einzige Abteilung von Rovio ist laut Pressemeldung jene nicht von den Entlassungen betroffen, die an einem Angry-Birds-Film arbeitet. Er soll im Mai 2016 in die Kinos kommen. Offenbar setzt das finnische Unternehmen für die künftige Entwicklung stark auf diese eine Karte, auch wenn es offiziell von einer „Konzentration aufs Kerngeschäft“ spricht.

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