Project Sonar: Microsoft arbeitet an cloudbasierter Sicherheitslösung

Der auch als "Malware Detonation Platform as a Service" beschriebene Dienst soll beim Erkennen und Bekämpfen von Schadsoftware helfen. Er analysiert laut Microsoft Millionen potenzielle Exploit- und Malware-Muster in Virtuellen Maschinen auf Azure und sammelt dabei täglich Terabytes an Daten.

Microsoft arbeitet offenbar an einer auf Azure laufenden Sicherheitslösung, die Malware erkennen und bekämpfen soll. Der unter dem Codenamen „Project Sonar“ entwickelte Service „analysiert dynamisch Millionen potenzielle Exploit- sowie Malware-Muster in Virtuellen Maschinen und sammelt während dieser Analyse täglich mehrere Terabyte Daten“, heißt es in einer Beschreibung von Microsoft. Diese findet sich in einer kürzlich freigeschalteten Stellenanzeige der Cloud und Enterprise Group.

Security in Firmen (Bild: Shutterstock/Mikko Lemola)Aus der Beschreibung des Dienstes in der Stellenanzeige geht jedoch nicht eindeutig hervor, ob Sonar direkt von Kunden eingesetzt werden kann, um Daten zu sammeln und auszuwerten, oder ob Microsoft selbst den Dienst betreiben wird und Nutzern lediglich eine Analyse der gesammelten Daten erlaubt. Ein Firmensprecher erklärte auf Nachfrage von ZDNet.com lediglich, dass Microsoft derzeit nichts zu Sonar mitzuteilen habe.

Aktuell sucht das schnell wachsende Sonar-Team einen Webentwickler, „um herauszufinden, wie sich die Daten in performanter Weise speichern und durchsuchen lassen.“ Zum Aufgabenbereich des neuen Teammitglieds zählen laut Stellenbeschreibung zudem „der Aufbau eines webbasierten Analysestudios, um die Daten für Analysten auffindbar und nutzbar zu machen, das Einrichten von Datenleitungen, um die interessantesten Informationen nahezu in Echtzeit an andere Microsoft-Sicherheitssysteme weiterzureichen, und das Erstellen von öffentlich nutzbaren Web-APIs und Portalen für diese Dienste“.

Aus einer weiteren Stellenausschreibung für das auch als „Malware Detonation Platform as a Service“ bezeichnete Sonar geht hervor, dass Microsoft die Lösung bereits intern einsetzt, und zwar für den Windows App Store und Exchange Online. „Wir heben den Service auf die nächste Stufe, um mehr Kunden und massenhaft Daten zu handhaben.“

Bei einer Präsentation auf der Ignite Conference 2015 erwähnte Microsoft den Einsatz einer "Explosionskammer" im Zusammenhang mit Exchange Online (Bild: Microsoft).Bei einer Präsentation auf der Ignite Conference 2015 erwähnte Microsoft den Einsatz einer „Explosionskammer“ im Zusammenhang mit Exchange Online (Bild: Microsoft).

Schon im Rahmen einer Präsentation auf der Ignite Conference im Mai hatte Microsoft auf einer Folie eine „Detonation Chamber (Sandbox)“ beschrieben. Sie scheint inzwischen Bestandteil des kürzlich eingeführten Dienstes Exchange Online Advanced Threat Protection (ATP) zu sein. Dieser verwendet laut Windows IT Pro eine auf Azure-VMs laufende „Explosionskammer“ oder Sandbox, um potenziell gefährliche Nachrichten umzuleiten, sowie maschinelles Lernen, um herauszufinden, ob der Inhalt einer Nachricht schädlich ist oder nicht.

Auf der diesjährigen RSA Conference zeigte Azure-CTO und Technical Fellow Mark Russinovich zum Thema Malware-Bekämpfung auch eine Folie (PDF), auf der Sonar erwähnt wird. Microsofts Operating System Group setze eine Explosionskammer ein, um Ausbruchsversuche von Zero-Day-Exploits aus der Sandbox von Internet Explorer aufzuspüren.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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