Der Sicherheitsanbieter Eset warnt vor einem neuen Trojaner für Googles Mobilbetriebssystem Android, der sich derzeit vor allen Dingen in den USA verbreitet. Die als Lockerpin bezeichnete Schadsoftware ist demnach in der Lage, eine PIN für die Displaysperre festzulegen oder eine vorhandene PIN zu ändern. Da die PIN zufällig generiert wird, kann ein infiziertes Gerät, falls es nicht gerootet wurde, nur durch ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen wieder entsperrt werden.
In einem Blogeintrag beschreibt Eset zudem eine von den Lockerpin-Entwicklern benutze neue Methode, um der Malware die Rechte eines Geräteadministrators zu verschaffen. Das Fenster zur Aktivierung der schädlichen App als Geräteadministrator wird demnach durch mehrere Fenster überlagert, die die Installation eines Systemupdates vorgaukeln. Genehmigt ein Opfer dieses Update, erhält Lockerpin die Berechtigung, die Geräte-PIN festzulegen und zu ändern.
Darüber hinaus agiert der Trojaner auch als Erpressersoftware und fordert unmittelbar nach seiner Installation wegen des angeblichen Konsums von illegaler Pornografie ein Lösegeld in Höhe von 500 Dollar. Egal ob das Opfer der Zahlung nachkommt oder Lockerpin auf einem gerooteten Gerät über den Safe Mode oder die Android Debug Bridge (ADB) deinstalliert, nach einem Neustart fragt das Gerät die von Lockerpin generierte unbekannte PIN ab, was jeglichen Zugriff auf das Gerät verhindert.
Um eine Deinstallation zu verhindern, versucht Lockerpin, bekannte Antivirenprogramme zu deaktivieren, darunter die Lösungen von Eset, Avast und Dr. Web. Im Fall von Esets Mobile Security bleibe es jedoch bei einem Versuch, so das tschechische Unternehmen.
Zumindest auf gerooteten Geräten lässt sich die PIN über die Android Debug Bridge zurücksetzen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Nutzer auch die Entwicklereinstellungen und darin den Punkt „USB Debugging“ aktiviert hat. Andernfalls kann ein gerootetes Android-Smartphone oder –Tablet nur durch das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen freigeschaltet werden, was auch zu einem Verlust aller gespeicherten Daten führt.
Die meisten mit Lockerpin infizierten Geräte finden sich derzeit mit einem Anteil von mehr als 75 Prozent in den USA. Lockerpin sei ein Bespiel dafür, dass Malware-Autoren ihre Aktivitäten vermehrt von Russland und der Ukraine auf die Vereinigten Staaten verlagerten, so Eset weiter. Die Verbreitung der Malware erfolge zudem ausschließlich über nicht vertrauenswürdige Quellen, darunter Websites mit pornografischen Inhalten.
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3 Kommentare zu Eset: Aggressiver Android-Trojaner ändert Geräte-PIN
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Wer einfach nur den Playstore benutzt, ist nicht anfällig.
Wer natürlich gecrackte Porno Apps installiert, ist selbst Schuld.
Letztendlich muss man den Gangstern helfen, um sich das einzufangen – bleibt man beim Standard Google App Store, und lässt unsichere Quellen nicht zu, wird das schwer. Man kann es aber als Vorgeschmack dessen sehen, was WebView und StageFright anrichten können – und wie komplex und professionell die Gangster an das Thema herangehen.
Soviel dazu, dass gerootete Geräte unsicherer sind.