Facebook will einen neuen Button testen, der es Nutzern erlauben soll, andere „Gefühle“ auszudrücken als ein reines „Gefällt mir“. „Nicht jeder Moment ist ein guter Moment“, sagte Facebook-CEO Mark Zuckerberg bei einer Fragestunde im Hauptquartier seines Unternehmens. Es gebe Ereignisse, die Nutzer nicht mit einem „Gefällt mir“ bewerten wollen.
Als Beispiele nannte Zuckerberg die Flüchtlingskrise in Syrien oder den Tod eines Familienmitglieds. Er will aber auch keine Funktion einführen, die eine reine Bewertung in „Gefällt mir“ und „Gefällt mir nicht“ ermöglicht. Stattdessen soll es ein Verfahren geben, mit dem Nutzer unterschiedliche emotionale Reaktionen ausdrücken können. Es sei aber „überraschend kompliziert“, eine derart einfache Interaktion umzusetzen.
Der „Gefällt mir“-Button hat sich zu einem Synonym für das weltweit größte Soziale Netzwerk entwickelt, das im August erstmals mehr als eine Milliarde Nutzer an einem Tag zählte. Das Symbol mit dem nach oben gerichteten Daumen begrüßt zudem Besucher des Hauptquartiers im kalifornischen Menlo Park. Das Video der Fragestunde erhielt innerhalb einer Stunde mehr als 1200 „Likes“.
Ein anderes Thema, das Zuckerberg anschnitt, waren Zukunftstechnologien wie künstliche Intelligenz und die Fähigkeit von Maschinen, unabhängig zu handeln. Während einige Experten vor den Gefahren künstlicher Intelligenz warnen, sieht Zuckerberg eher die möglichen Vorteile, die sich unter anderem für selbstfahrende Fahrzeuge oder die Diagnose von Krankheiten ergeben könnten. „Alle neuen Technologien können Gutes oder Schlechtes tun“, sagte er. „Ich bin grundsätzlich optimistisch in Bezug auf die menschliche Natur und unsere Fähigkeit, Gutes zu tun.“
Facebook könne Menschen aber auch helfen, mehr über die Welt um sie herum zu erfahren, unter anderem durch die Veröffentlichung von Fotos der Flüchtlingskrise in Europa. Derartige Inhalte lösten zwar manchmal starke Emotionen aus und erschütterten auch einige Nutzer, es sei aber wichtig, sie zu sehen.
Zum Ende der Fragestunde sagte Zuckerberg, er sorge sich nicht darum, ob Facebook für die Ewigkeit sei. „Alles hat ein Ende.“ Er sei oft verwundert über Leute, die versuchten, ein Unternehmen aufzubauen, dass „unsterblich“ sei. Er sei glücklich, wenn Facebook sein Ziel erreiche, alle Menschen weltweit miteinander zu verbinden und ihnen Werkzeuge für die Kommunikation zu geben. „Das braucht 20 bis 30 Jahre. Ich weiß nicht, was danach kommt.“
[mit Material von Ian Sherr, News.com]
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