Deutsche Hightech-Exporte legen im ersten Halbjahr um 13 Prozent zu

Insgesamt lieferten deutsche ITK-Hersteller Waren im Wert von 16,2 Milliarden Euro ins Ausland. Die Ausfuhren von IT-Hardware wie Computer, Drucker und Zubehör stiegen sogar um 20 Prozent. Die Hightech-Import erhöhten sich von Januar bis Juni ebenfalls, um 14 Prozent auf 26,2 Milliarden Euro.

Die Ausfuhren von Informations- und Kommunikationstechnik sowie Unterhaltungselektronik sind im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs deutlich gestiegen. Insgesamt legten sie um 13 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro zu. Das teilt der Branchenverband Bitkom auf Grundlage von Berechnungen mit, die auf Daten des Statistischen Bundesamts basieren.

Vor allem IT-Hardware wie Computer, Drucker oder Zubehör aus Deutschland ist demnach im Ausland begehrt. Zwischen Januar und Juni 2015 verkauften deutsche Unternehmen aus diesem Bereich Produkte im Wert von 7,8 Milliarden Euro ins Ausland. Das entspricht einem Anstieg von 20 Prozent.

Auch die Verkäufe von Unternhaltungselektronik ins Ausland erhöhten sich im Jahresvergleich deutlich, um 13 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Der Export von Kommunikationstechnik wie Telefonanlagen und Netzwerktechnik wuchs um 5 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro.

„Das Auslandsgeschäft gibt den ITK-Anbietern in Deutschland derzeit starke Impulse“, kommentierte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder die Zahlen. „Wir müssen vor allem dem IT-Mittelstand die Chancen des internationalen Geschäfts noch deutlicher machen. Zu viele KMUs beschränken sich noch auf nationales oder regionales Geschäft und Internationalisierung heißt zu häufig allenfalls Österreich und Schweiz.“

Hauptabnehmerländer deutscher Hightech-Produkte waren im ersten Halbjahr 2015 unverändert Großbritannien (1,42 Milliarden Euro), Frankreich (1,4 Milliarden Euro) sowie die Niederlande (1,24 Milliarden Euro). Am stärksten gestiegen sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum die Ausfuhren nach Polen mit einem Plus von 40 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro. In die USA wurden Waren im Wert von 808 Millionen Euro exportiert, was einem Anstieg um 8 Prozent entspricht.

Die Importe von Hightech-Produkten erhöhten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres um 14 Prozent auf 26,2 Milliarden Euro. Mit Abstand bedeutendstes Lieferland bleibt China. Von dort alleine wurden ITK-Produkte im Wert von 12,1 Milliarden Euro nach Deutschland eingeführt. Das sind 30 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit deutlichem Abstand auf Platz zwei liegen weiterhin die Niederlande mit einem Importvolumen von 1,7 Milliarden Euro (plus 2 Prozent), gefolgt von Vietnam mit 1,3 Milliarden Euro (plus 55 Prozent).

Am morgigen Freitag, den 25. September, veranstaltet der Bitkom gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt den ersten „Außenwirtschaftstag Digitale Innovation, Informations- und Kommunikationstechnologie“ in Berlin. In vier Workshops werden die Themen Start-ups, IT-Security made in Germany, Innovationen sowie Digitalisierung in Afrika behandelt. Redner sind unter anderem Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Bitkom-Präsident Thorsten Dirks. Im Schlusspanel werden Regierungs- und Unternehmensvertreter über Industrie 4.0 und die Herausforderungen für die Außenwirtschaftsförderung diskutieren.

Wichtigste Exportmärkte für ITK-Produkte aus Deutschland im ersten Halbjahr 2015

Land Ausfuhrwert in Mio. Euro Veränderung in %
Großbritannien 1421 14%
Frankreich 1401 15%
Niederlande 1241 19%
Polen 1143 40%
Tschechische Republik 873 -2%
Italien 864 8%
USA 808 8%
Österreich 806 1%
Schweden 715 29%
Spanien 712 21%

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