Die Bundesnetzagentur möchte erneut wissen, wie schnell die Internetzugänge hierzulande sind. Hierfür stellt die Behörde ein Online-Tool unter www.breitbandmessung.de sowie Apps für Android und iOS zur Verfügung, die in Kooperation mit der Münchner Firma Zafaco entstanden sind.
Desktop-Nutzer müssen für den Test Java installieren. Obwohl Java häufig als Einfallstor von Schadsoftware bekannt ist, hat man sich für die Nutzung der Technologie entschieden. Möglich wäre auch eine HTML5-Umsetzung gewesen, das hätte aber viele Nutzer ausgeschlossen. So steht es jedenfalls in der FAQ des Projekt, was einigermaßen verwundert, da heutige Browser allesamt HTML5 unterstützen und Java nicht zum Standardlieferumfang eines Betriebssystems gehört und zunächst erst heruntergeladen und installiert werden muss.
Und selbst das führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Da Chrome seit Version 45 standardmäßig keine NPAPI-Plug-ins unterstützt, kann Java gar nicht ausgeführt werden. Erst mit der Aktivierung der NPAPI-Schnittstelle, die Google aus Sicherheitsgründen abgeschaltet hat, ist die Ausführung von Java möglich, sodass das Online-Tool funktioniert. Auch der neue Microsoft-Browser Edge unterstützt kein Java. Für die Desktop-Nutzung des Tools muss der Nutzer also einige Hürden überwinden. Die beiden Apps für iOS und Android sind hingegen problemlos zu bedienen.
Für jede Messung werden die Standortdaten des Geräts erfasst. Zusätzlich soll der Nutzer auch die Postleitzahl eingeben. Außerdem müssen Tarif, Netzbetreiber und die maximale Download-Geschwindigkeit angegeben werden. Diese Informationen werden vor dem Start der Messung abgefragt.
Für eine möglichst genaue Ermittlung der Geschwindigkeit werden Nutzer zudem gebeten, alle übrigen offenen Tabs im Browser und alle anderen Apps zu schließen. Außerdem sollten sie während des Messvorgangs, der etwa 30 Sekunden dauert, keine weiteren Anwendungen ausführen sowie keine weiteren Daten auf dem Breitbandanschluss übertragen.
Die Bundesnetzagentur ermittelt bereits zum dritten Mal die Internet-Zugangsgeschwindigkeit in Deutschland. Die letzte derartige Aktion fand zwischen Juli bis Dezember 2013 statt, die Ergebnisse liegen seit Sommer 2014 vor. Ziel ist es wieder Endkunden die Möglichkeit zu bieten, eigenständig die Leistungsfähigkeit ihres breitbandigen Internetzugangs zu überprüfen und diese mit der vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate zu vergleichen. Laut Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, ist die Messung anbieter- und technologieunabhängig möglich.
Die über die Messung eingesammelten Daten sollen der Bundesnetzagentur im Dialog mit der Branche im Verfolg der in Vorbereitung befindlichen TK-Transparenzverordnung helfen. Für Verbraucher ist zudem geplant, eine „Kartendarstellung zu implementieren, in der die Messergebnisse anonymisiert dargestellt werden.“ Dadurch soll dann der Vergleich mit Messergebnissen anderer Endkunden, sowie ein Vergleich verschiedener Anbieter möglich sein.
[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]
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3 Kommentare zu Breitbandmessung: Bundesnetzagentur startet neue Kampagne
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Mit Erstaunen lese ich sowohl im Beitrag als auch in einem Kommentar von einer „vereinbarten Datenübertragungsrate“. Meines Wissens ist bei allen Providern ausschließlich von einer Übertragungsrate von „BIS ZU … Mbit/sec“ die Rede. Zahle ich zum Beispiel für „bis zu 6 Mbit/sec“, so muss ich auch mit 1,1 Mbit/sec zufrieden sein. Das ist der bei mir vom Provider 1&1 eingestellte Maximalwert! Solange der Betrug mit der Bis-zu-Angabe nicht gesetzlich verboten wird, kann die Bundesnetzagentur lange messen.
Mein Ergebnis:
Download: 10,90 (Telekom Vertrag über 16,0 Mbits/s)
Upload: 0,52 (SOLL min lt. Bundesnetzagentur: 0,58 Mbit/s)
Und jetzt?
Download über 30% niedriger als vereinbart
Upload unter dem Mindestsoll
Wer hat Tipps wie es optimierbar ist?
Was bringt die ganze Messung, wenn von D1 gar kein Emfang möglich ist. Sollen doch erst einmal die Funklöscher beseitigt werden! PLZ: 56581