Benchmark: Apples A9-Prozessor überholt CPUs von Qualcomm und Samsung

Im Multi-Core-Test setzt sich das iPhone 6S Plus mit 4423 Punkten an die Spitze. Samsungs Galaxy S6 Edge liegt mit 4404 Punkten knapp dahinter. Im Single-Core-Betrieb erzielen die Apple-Chips jedoch mehr als doppelt so viele Punkte wie die Konkurrenz.

Apples neuer Mobilprozessor A9, der das iPhone 6S und das iPhone 6S Plus antreibt, bietet offenbar mehr Leistung als aktuelle High-End-CPUs von Qualcomm und Samsung. Das ist zumindest das Ergebnis eines ersten Leistungstests, den AppleInsider mit Geekbench durchgeführt hat. Gegenüber der Vorgängergeneration A8 bieten die neuen Chips sogar einen Leistungszuwachs von 50 Prozent im Mehrkernbetrieb und von 60 Prozent bei Single-Core-Operationen.

Die Single-Core-Leistung des A9 liegt dem Test zufolge bei 2522 Punkten. Samsungs Exynos 7420 kommt indes im Galaxy S6 Edge auf lediglich 1316 Punkte. Für den Snapdragon 805 von Qualcomm in einem Motorola Nexus 6 ermittelte AppleInsider 1081 Punkte.

iPhone 6S A9-CPU (Bild: Apple)Bei Anwendungen, die mehrere Prozessorkerne gleichzeitig auslasten können, verringert sich der Abstand indes deutlich. Der Exynos 7420 im Galaxy S6 überholt in dieser Disziplin mit 4404 Punkten das iPhone 6S sogar um einen Punkt. Geschlagen wird es jedoch vom iPhone 6S Plus, das den Test mit 4423 Punkten abschloss. Galaxy Note 4 (Samsung Exynos 5423) und Motorola Nexus 6 (Qualcomm Snapdragon 805) erreichten 4018 beziehungsweise 3431 Punkte.

Anzumerken ist jedoch, dass die Apple-Chips nur zwei CPU-Kerne haben. Qualcomm und Samsung setzen indes auf vier beziehungsweise acht Kerne – sie erreichen ihre Werte also mithilfe von doppelt oder gar viermal so vielen Kernen wie die Apple-Prozessoren. AppleInsider weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass bisher nur wenige mobile Anwendungen wie Spiele in der Lage sind, mehr als einen Prozessorkern zu nutzen. Die dem Nutzer tatsächlich zur Verfügung stehende Performance werde also besser durch die Single-Core-Tests wiedergegeben.

Eine ähnliche Leistungscharakteristik wie Apples A9-Chips hat die Dual-Core-CPU Tegra K1 von Nvidia mit 3297 Multi-Core-Punkten und 1953 Single-Core-Punkten. Das System-on-a-Chip erzeuge aber so viel Abwärme, dass es nur für den Einsatz in Tablets mit HTCs Nexus 9 geeignet sei.

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7 Kommentare zu Benchmark: Apples A9-Prozessor überholt CPUs von Qualcomm und Samsung

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  • Am 3. Oktober 2015 um 22:37 von Marc

    Der Apple A9 wird mindestens 4-5 Jahre durchhalten. Das 2011er 4s mit dem Apple A5 bekam noch iOS 9, obwohl es nur 512 MB Ram an Bord hat und mit rund 12,5 Gigaflops Systemleistung nichts ansatzweise über die Leistungsreserven des A9 verfügt. Das merkt man auch am Ruckeln, dass aber ertragbar ist, wenn man ein bisschen Geduld mitbringt! Ein großer Vorteil des A9 ist, dass er 2 GB als Ram besitzt. Dadurch sind die Leistungsteserven deutlich größer. Ausser das iPad Air 2 und das kommende iPad Pro mit 3 GB Ram haben alle iOS Systeme ab dem iPhone 5 1 GB Ram. Was Geekbench ja immer nicht berücksichtigt, ist ja die GPU. Auch hier setzt Apple im A9 mit der PowerVR 7600 GT auf Highend! Von der Rohleistung her soll die auf XBOX 360 Niveau liegen. Bis auf Nvidias X1 kommt da nichts heran. Hierbei muss man wissen, dass dieser Chip für Tablets entwickelt wurde.In Smartphones kann er momentan nicht eingesetzt werden, er wird zu heiß! Sicherlich wird im nächsten Jahr die Konkurrenz bereits nachziehen.Aber bevor die Masse von Smartphones über diese Grafik Performance wie die des iPhone 6 verfügt, wird es einfach dauern. Somit schätze ich das 6s von der Leistung her als zukunftssicher ein im Hinblick wo Mittelklassegeräte in 4-5 Jahren liegen werden. Preislich wird auch ein iPhone 6s ähnlich wie ein iPhone 5, dass momentan im guten Zustand bei circa 250-300 € gebraucht gehandelt wird, liegen! Hängt auch von der Speichergröße ab.

  • Am 30. September 2015 um 17:08 von Nico

    Naja, also es sei bemerkt, dass Samsung den A9 produziert und dass auch der A9 auf einem ARM Design basiert. Apples iOS macht ziemlich viel Leistung gut, aber ich würde auf jeden Fall trotzdem behaupten, dass der A9 den aktuell schnellsten Single Core Wert aller SOCs darstellt. Was man auch berücksichtigen sollte ist, dass der Snapdragon 810, der Nachfolger des oben genannten 805er, auch schon Ende 2014 auf Messen in Test Phones zu finden war und dann Ende Februar in ersten Phones verfügbar war. Dieser und der Exynos 7420 von Samsung wurden beide seit dem ersten bis zweiten Quartal 2015 in Smartphones verkauft und sind trotzdem noch die leistungsstärksten SOCs in der Android Welt, seither wurden nämlich keine neuen High End SOCs mehr in Android Smartphones verbaut. Außerdem setzen beide auf ein Big Little Prinzip, welches besagt, dass eigentlich nur 4 der acht Kerne eine tatsächlich gute Leistung erbringen, die anderen vier sind für eine Art Energiesparmodus und kleine Unterstützung bei anspruchsvollen Aufgaben, die bereits die 4 Großen auslasten. Es war auf jeden Fall zu erwarten, dass ein so viel später veröffentlichter Apple Chip eine bessere Leistung erzielen würde. Dank iOS bezweifle ich aber auch, dass kommende SOCs im Single Core vorerst mit dem A9 mithalten können, das ist schätzungsweise gesichert. Meiner Meinung nach würden es aber wenige und dafür starke Kerne auch tun, wie beispielsweise im Nvidia Tegra K1 letzten Jahres, der im 3. Quartal 2014 auf Android Gräten auch schon bis zu 1800 Punkte im Single Core Bench erreicht hat. Mit einem Note 5 von Samsung habe ich mit diversen System Tweaks bereits im Multi Core Bench knapp 5250 Punkte erreicht, womit ich dann den Multi Core Bench klar wieder zum Vorteil von Android bewerten würde. Ich habe jedenfalls bereits große Hoffnung beim kommenden Snapdragon 820 von Qualcomm, der vermutlich wieder mit vier Kernen laufen wird.

    Halten wir also fest:
    Die Industrie mobiler SOCs entwickelt sich weiter und weiter. Ein Hersteller holt mehr als der andere aus seinem SOC heraus. Apple setzt, was ich übrigens an sich gut finde, auf wenige, dafür leistungsstarke Kerne und ist in diesem Geschäft an der Spitze, Hersteller von Android SOCs setzen auf viele Kerne mittlerer Leistung und möchten damit möglichst viel Gesamtleistung erzielen. Hier sind Qualcomm und Samsung die Spitzenreiter. Wir werden sehen was die Zukunft bringt.

    Zu PeerH: du meinst, da ein iPhone 6s jetzt stark ist hat es in vier Jahren immer noch einen hohen Wert. Keine Frage ist, dass der Preisverfall bei Apple Smartphones über viele Jahre doch relativ langsam voran schreitet, aber dennoch wirst du in vier Jahren für ein iPhone 6s wahrscheinlich nicht mehr bekommen, als jetzt für ein 4 Jahre altes 4s. Die Technik schreitet voran. Jeder Hersteller wird Jahr für Jahr revolutionäre Dinge aus Smartphones und anderen Geräten heraus holen. Auch die nächsten Jahre werden starke SOCs erscheinen und im Vergleich die Leistung eines jetzt noch starken 6s schmälern.

  • Am 29. September 2015 um 5:43 von rt

    @Systemabhängig und Kuckst Du Geekbench

    Na das sind doch mal Infos und Tatsachen!
    Wie kompetent sind eigentlich die meisten Infoblätter, die lediglich mit der Auflistung irgendwelcher veröffentlichter Daten aufwarten, und daraus mehr oder minder zutreffende Schlüsse ableiten?
    Danke!

  • Am 28. September 2015 um 11:35 von Kuckst Du Geekbench

    Einfach mal bei Geekbench in den Resultaten nachschauen hilft oftmals :)
    Bester Wert eines Exynos aktuell ist mit einem Note 5 – 1683 (Single) 6527 (Multi)
    Bester WErt eines S6 Edge aktuell 1542 (Single) – 5879 (Multi)
    Aber auch die Werte des A9 sind besser:
    Geekbench listet das iPhone8,1 mit max 2573(Single) und 4476 (Multi) vom iPhone8,2 gibt ein max von 2549 (Single) und 4577 (Multi)
    Nur zur Info. Völlig Wertfrei.

  • Am 28. September 2015 um 10:34 von Systemabhängig

    „Die dem Nutzer tatsächlich zur Verfügung stehende Performance werde also besser durch die Single-Core-Tests wiedergegeben.“

    Diese Aussage stimmt so pauschal aber nicht. der Nutzer hat nämlich ein Nutzungsprofil und das verwendetet System ein Anwendungsprofil.
    – Wer immer nur eine Sache macht und keine Hintergrundprozesse braucht (Multitasking mit aktivem Datenbestand) dem ist die Single-Core Leistung natürlich hilfreicher. Aber auch nur dem.
    – Ein System wie Android, das mittlerweile Multi-Core-Verwaltungsprozedere unterstützt, kann eben mehrere Kerne effektiv nutzen. Auch wenn eine Anwendung keine Multi-Core Unterstützung erlaubt, so kann Android der Anwendung einen echten Kern zuweisen. Keinen virtuellen. Damit laufen dann mehrere Anwendungen parallel ohne sich Coreleistung teilen zu müssen, auch nicht mit dem System.
    iOS kann in seiner jetzigen Form überhaupt nichts sinnvolles mit 4 oder Kernen anstellen, daher die logische Ausrichtung auf die 2 Kerne.

    Und kurzer Blick auf Geekbench 3
    Samsung S6 Single-Core: 1463
    Samsung S6 Multi-Core: 4763
    Und das auf dem Gerät, welches hier gerade zur Verfügung stand. Fragt man sich, wo die Testzahlen herkommen? Ist wie bei Antutu, je nach Konfiguration und was zuvor auf dem Gerät gemacht wurde, schmeißt der Benchmarktest Ergebnisse von 45.000 (Wenn bspw. Knox und F-Secure laufen) bis 71.000 (gleich nach dem Einrichten) aus.

  • Am 28. September 2015 um 9:17 von M@tze

    Kein Frage, tolle Leistung was Apple da rausholt. Aber nachdem es weit und breit keine Apps gibt, welche diese Leistung auch nur ansatzweise nutzen könnten, wäre die Meldung „A9 braucht nur noch halb so viel Strom wie A8 – Akku hält jetzt 4 Tage“ wesentlich interessanter.

    • Am 28. September 2015 um 10:35 von PeerH

      Ja, wäre mir zwar gerade auch lieber. Zumal sich die meisten iPhone Anwender nicht für Spezifikationen interessieren.

      Aber: ich sehe diesen riesigen Leistungspuffer als eine Art Investitionsschutz – die Wahrscheinlichkeit, dass das iPhone 6s auch in vier Jahren noch performant genug und supportet sein wird (64-Bit + Performance pur).

      Sprich: man wird das Gerät über die gesamte Zeit nutzen, oder zu einem sehr guten Preis weiterverkaufen können.

      Und das ist doch einer der Hauptkritikpunkte bei Smartphones – dass sie zu geringe Nutzungszeiten haben, und schnell ‚out of performance‘ sind.

      Mit dem 6s dürfte das keine großen Sorgen bereiten.

      (Die Akkudauer kann ich ja zur Not mittels Akkupack günstig und beliebig erweitern – es gibt welche für 50€, die unterwegs ein 5-maliges nachladen des iPhone ermöglichen. Da ist mir dann doch eine lange Nutzbarkeit des iPhones lieber.)

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