Facebook-CEO Mark Zuckerberg hat am Wochenende informiert, sein Unternehmen arbeite mit den Vereinten Nationen (UN) zusammen, um syrischen Flüchtlingen in Lagern Internetzugang zu ermöglichen. So sollen sie besser auf Hilfsangebote zugreifen sowie mit Freunden und Verwandten kommunizieren können.
Ein Zugang zum Web verbessere die Lebensqualität, sagte Zuckerberg. Menschen könnten damit nicht nur kommunizieren, sondern auch die Armut hinter sich lassen. „Das Internet ist mehr als ein Netz aus Maschinen, es ist der wichtigste Antriebsfaktor für soziale und wirtschaftlichen Fortschritt unserer Zeit. Ein ‚Gefällt mir‘ oder Post wird keinen Panzer und keine Kugel aufhalten, aber wenn die Menschen vernetzt sind, gibt uns das die Chance, eine globale Gemeinschaft mit gemeinsamem Grundverständnis aufzubauen.“
Der Facebook-Chef nahm auch auf eine Statistik Bezug, der zufolge einer von zehn neuen Internetnutzern aus armen Verhältnissen aufsteigen kann. Besonders wichtig seien für viele Gesundheitsinformationen. Konkrete Angaben, in welchen Ländern und mit welcher Technik das Angebot realisiert werden wird, machte Zuckerberg nicht.
Für Facebook ist es nicht der erste Versuch, durch kostenlose Internet-Angebote auch die eigene Nutzerbasis aufzupäppeln – im Rahmen von Internet.org bemüht es sich um eine Grundversorgung durch kostenlose Basisdienste und neue technische Möglichkeiten, etwa Drohnen-Internet. Zuckerberg zufolge können so 140 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen. Am Wochenende sagte er bei der UN, „Zugang zum Internet ist eine grundlegende Herausforderung unserer Zeit. Dieser Chance müssen sich heute alle Nationen stellen.“
Parallel trat Facebook auch der Organisation One bei. Sie wirbt dafür, bis 2020 einen Internetzugang für jeden Menschen auf der Erde zu schaffen.
Internet.org reagierte auf Kritik, die Definition einer Grundversorgung, die natürlich Facebooks eigene Angebote einschließt, verstoße gegen das Gebot der Netzneutralität, in diesem Jahr mit einer Öffnung seines Programms. Die Internet.org-App ist bisher in diversen afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern mit einer Gesamtbevölkerung von einer Milliarde verfügbar. Seit letzter Woche hat das Programm zudem einen neuen Namen: Es heißt jetzt „Free Basics by Facebook“.
Für Flüchtlinge macht sich derzeit nicht nur Facebook stark. Google sucht beispielsweise speziell Anwender mit Persisch- und Arabischkenntnissen, um seinen Übersetzungsdienst zu verbessern und so zur Verständigung mit Flüchtlingen beizutragen.
[mit Material von Ian Sherr, News.com]
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