Google verteilt ab kommender Woche Android 6.0 Marshmallow. Das hat das Unternehmen gestern Abend bei der Vorstellung seiner neuen Android-Smartphones Nexus 5X und Nexus 6P angekündigt. Anfänglich steht das Update aber nur für Googles eigene Nexus-Geräte zur Verfügung.
Die neue Version des Mobil-OS erhalten laut Google das 2014 eingeführte und von LG hergestellte Nexus 5, das zusammen mit Motorola entwickelte Phablet Nexus 6 und die Tablets Nexus 7 (2013) und Nexus 9. Android 6.0 Marshmallow wird künftig aber auch auf dem Nexus Player laufen. Auf dem Nexus 5X, dem Nexus 6P und dem Tablet Pixel C ist das Betriebssystem bereits vorinstalliert.
Kein Update stellt Google indes für das 2012 erschienene Nexus 4 und die erste Version des Tablets Nexus 7 – ebenfalls aus 2012 – zur Verfügung. Auch das inzwischen drei Jahre alte Nexus 10 erhält über Android 5.1.1 hinaus keine Updates mehr.
Zu den Neuerungen von Android 6.0 Marshmallow gehört „Now on Tap“, das mehr kontextbezogene Aktionen für Google Now verspricht. Nutzer soll es beispielsweise daran erinnern, ihren Mietwagen vor der Rückgabe aufzutanken. Dafür werden dann Tankstellen in der Nähe des Autovermieters angezeigt.
Google hat aber auch die App-Berechtigungen überarbeitet. Nutzer müssen Anwendungen künftig bei der Installation nicht mehr alle gewünschten Berechtigungen erteilen. Stattdessen fragen Apps unter Android M den Zugriff auf bestimmte Ressourcen erst dann an, wenn sie sie tatsächlich benötigen. Das gilt für das Abrufen von Daten wie Kontakte und Fotos sowie für die Nutzung von Hardwarekomponenten wie Kamera und Mikrofon. Der Nutzer kann dann der Anfrage zustimmen oder sie ablehnen.
Um den Stromverbrauch von Android-Smartphones weiter zu senken, hat Google eine Funktion namens Doze (auf Deutsch: Halbschlaf) entwickelt. Anhand von Sensordaten stellt Android künftig fest, ob ein Gerät beispielsweise auf dem Schreibtisch liegt und nicht genutzt wird. Das Betriebssystem tritt dann in einen Low-Power-Modus ein und reduziert die Aktivitäten im Hintergrund. Wichtige Benachrichtigungen und Anrufe werden weiterhin durchgestellt, aber die meisten anderen Aktivitäten werden heruntergefahren.
Zudem führt Google verifizierte App-Links ein. Klickt ein Nutzer beispielsweise in einer App auf einen Twitter-Link, wird er derzeit gefragt, ob er den Link im Browser oder der Twitter-App öffnen möchte. Lässt ein Entwickler seine App für diese Funktion verifizieren, wird sie unter Android M automatisch gestartet.
Die Verteilung des Updates erfolgt Over-the-Air und wahrscheinlich schrittweise – nicht jeder Besitzer eines updatefähigen Nexus-Geräts wird also ab Montag Zugriff auf Android 6.0 Marshmallow haben. Den Quellcode für das Android Open Source Project will Google ebenfalls Anfang der Woche veröffentlichen.
[mit Material von Sarah Mitroff, News.com]
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