Amazon hat in der Umgebung von Seattle seinen Dienst Flex gestartet. Wie vorab vermutet, ermöglicht er selbständigen Fahrern, die Auslieferung von Amazon-Päckchen gegen eine Gebühr zu übernehmen. Das Programm soll schon bald auf den New Yorker Stadtteil Manhattan sowie die Städte Atlanta, Austin, Baltimore, Dallas, Chicago, Indianapolis, Miami und Portland ausgeweitet werden.
Amazon Flex dient zunächst der Lieferung von Bestellungen mit Prime Now. Dieser Dienst für Eilzustellungen ohne Aufpreis für Nahrung, Elektronik und Hygieneartikel wird bisher in einem runden Dutzend US-Städten sowie der britischen Hauptstadt London angeboten. Künftig ist aber denkbar, dass Flex-Fahrer auch „andere Arten Amazon-Pakete“ übernehmen, also die Abhängigkeit des Konzerns von den US-Paketdiensten FedEx, UPS und US Postal Service mindern.
Amazon tritt damit unter die Fahrdienstvermittler – von denen bereits Uber weltweit und in den USA auch Lyft Bekanntheit erreicht haben. Mit Postmates gibt es dort auch schon einen avancierten Vermittler von Kurierfahrten. Aufgrund ihrer geringen Löhne für die Fahrer, der unsicheren Rechtslage und fehlender Versicherungen stehen diese Dienste aber vielerorts in der Kritik.
Auch US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte im Juli deutlich gegen Uber und ähnliche Dienste Stellung bezogen, die sie aus Ausbeuter bezeichnete. Auf die anhaltende Kritik aus vielen Ecken reagierten zumindest der Nahrungsmittel-Lieferservice Instacart und der Concierge-Dienst Luxe, die ihre Arbeitskräfte inzwischen fest anstellen.
Für Amazon erklärte nun Senior Vice President Dave Clark, er sei „sehr zuversichtlich“, was Flex angehe. Die Fahrer erhalten 18 bis 25 Dollar pro Arbeitsstunde. Ihre Zeiteinteilung bleibt ihnen überlassen. Derzeit erfolgen Prime-Now-Zustellungen durch feste Fahrer, aber auch Fahrradkuriere und in manchen Fällen sogar durch zu Fuß gehende Paketzusteller.
Ein Reporter von GeekWire war schon im August zufällig auf die für Flex in der Gegend um Seattle eingerichtete Amazon-Niederlassung gestoßen. In seiner Heimatregion erprobt Amazon des Öfteren neue Optionen – beispielsweise dieses Jahr schon einen Truck, der im Stadtgebiet Tagesangebote ausfährt. Kunden können die Schnäppchen über die Mobilapp kaufen und an Abholstellen entgegennehmen. Das Angebot soll mehrmals wöchentlich wechseln. Amazon bezeichnet den „Treasure Truck“ als langfristiges Projekt – sagt aber noch keine Expansion in weitere Städte zu.
[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]
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