Chrome OS hat eine neue Funktion erhalten. Geräte mit dem Google-Betriebssystem können nun als Bluetooth-LE-Beacons fungieren und etwa Smartphone-Nutzern in der Nähe URLs zukommen lassen. Dies hat François Beaufort auf Google+ mitgeteilt.
Vorerst bleibt diese Option allerdings der Developer-Version von Chrome OS vorbehalten. Zudem muss Chrome OS entweder im Kiosk-Modus laufen oder im Browser unter chrome://flags/#enable-ble-advertising-in-apps die zugehörige Flagge aktiviert werden.
Anschließend lassen sich mit der von Google erfundenen Eddystone-URL-Methode Webadressen an Smartphones und Tablets in der Nähe pushen. Sie unterstützt vier URL-Präfixe, darunter zwei für sichere Sites. Zudem kann eine darauf aufbauende App die Bluetooth-Sendestärke regulieren, um die Reichweite zu justieren, innerhalb derer der Sender arbeitet. Als Grundlage für die Entwicklung oder für erste Tests, ohne selbst zu programmieren, hat Google eine Demo-Beacon-App verfügbar gemacht.
Die Hardware-Unterstützung dürfte kein Problem sein, da so gut wie alle neuen Chromebooks und Chromeboxes seit längerem auch Bluetooth-fähig sind. Die Idee, sie als Beacons einzusetzen, könnte vor allem für Händler interessant sein. Im Einzelhandel kommen die günstigen Chrome-OS-Geräte ohnehin schon bisweilen zur Steuerung von Schildern, für Reservierungssysteme und dergleichen genutzt.
Die Grundidee ist es, an einem Beacon vorbeigehenden Smartphone-Nutzern auf diese Weise Sonderangebote zu unterbreiten, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zu bedenken gilt es dabei, dass wohl nur der kleinere Teil Bluetooth aktiv haben wird. Und unter den verbleibenden Nutzern könnten einige solche gezielte Werbung als störend empfinden. Für Shops empfiehlt sich daher größtmögliche Transparenz, etwa durch ein Hinweisschild. Es gilt, die Funktion als einen Service zu vermitteln – und nicht als lästige Werbung.
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So nutzt etwa Apple schon seine Beacons-Implementierung iBeacon in US-Ladengeschäften. Kunden können dadurch auf Schnäppchen hoffen. Für Apple ergibt sich neben Werbung auch die Möglichkeit, Kundenströme durch seinen Store aufzuzeichnen und später zu analysieren.
[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]
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