Google hat auf der Konferenz Munich Media Days einen Innovationsfonds für europäische Medien angekündigt. In den kommenden drei Jahren will der Internetkonzern vor allem die Herausgeber von Nachrichten mit insgesamt 150 Millionen Dollar unterstützen. Das Geld soll zweimal im Jahr in Form von Preisen ausgeschüttet werden. Erste Bewerbungen nimmt Google ab sofort entgegen.
„Das Ziel des Fonds ist kühn: Neue Denkweisen auslösen, die von überall innerhalb des Nachrichtenökosystems kommen können, um Herausgebern den Raum zu geben, neue Dinge auszuprobieren“, schreibt Ludovic Blecher, Innovation Fund Manager von Googles Digital News Initiative, in einem Blogeintrag. Der Fonds stehe jedem Herausgeber von Nachrichten im EU- und EFTA-Raum offen, egal ob etablierter Verlag, Online-Anbieter, Start-up oder Einzelpersonen.
„Wir suchen nach Projekten, die für neues Denken im Bereich digitaler Journalismus stehen, die die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle unterstützen oder vielleicht die Art ändern, wie Verbraucher digitale Nachrichten konsumieren“, so Blecher weiter. Ihm zufolge sind auch experimentelle Projekte zulässig, solange sie klar definierten Zielen folgen und eine klare digitale Komponente haben. Die Nutzung irgendwelcher Google-Produkte sei indes nicht erforderlich.
Google unterscheidet zwischen drei Arten von förderungsfähigen Projekten. Frühe „Prototyp-Projekte“ können bis zu 50.000 Euro erhalten, wobei Google bereit ist, 100 Prozent der Kosten zu übernehmen. Mittlere Projekte und große Projekte beschränkt Google auf Organisationen. Sie erhalten bis zu 300.000 beziehungsweise bis zu einer Million Euro, wobei Google nur maximal 70 Prozent der Kosten finanziert. Bei besonders großen Projekten, an denen beispielsweise länderübergreifend mehrere Organisationen beteiligt sind, kann die Fördersumme sogar den Höchstbetrag von einer Million Euro übersteigen.
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Interessenten können sich ab sofort auf der Website der Digital New Initiative für die erste Finanzierungsrunde bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 4. Dezember 2015. Die nächste Runde beginnt im Frühjahr 2016.
Ein Projekt-Team bei Google trifft Blecher zufolge eine erste Vorauswahl. Es setzt sich aus „erfahrenen Branchenvertretern“ und Google-Mitarbeitern zusammen. Die Vergabe der Gelder erfolgt durch den Vorstand des Fonds, dem unter anderem Ronan Harris, Vice President bei Google, Torsten Schuppe, Marketingdirektor EMEA bei Google, Veit Dengler, CEO der Neuen Züricher Zeitung, und Katharina Borchert, CEO von Spiegel Online angehören. Die ersten Preise sollen Anfang 2016 vergeben werden.
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