14-Euro-Smartphone für indischen Markt geplant

Es wird nicht unter Android, sondern unter einer Linux-Version laufen. Der kanadische Hersteller DataWind und sein indischer Service-Provider-Partner Reliance Communications verdienen damit allerdings kein Geld. Sie sehen billige Hardware als Mittel der Kundenakquise.

DataWind und Reliance Communications planen, noch vor Jahresende das weltweit billigste Smartphone in Indien in den Verkauf zu bringen. Es soll 999 Rupien kosten – umgerechnet derzeit etwa 15 Dollar oder knapp 14 Euro. Dies berichtet die indische Economic Times.

Derzeit günstigstes DataWind-Smartphone für den indischen Markt (Screenshot: ZDNet.de)Derzeit günstigstes DataWind-Smartphone für den indischen Markt (Screenshot: ZDNet.de)

DataWind ist ein Smartphone-Hersteller aus Kanada mit jahrelanger Präsenz in Indien. Sein Partner vor Ort ist der Internet-Service-Provider Reliance Communications, kurz RCom. Sie kündigen einen Verkaufsstart in indischen Ladengeschäften am 28. Dezember an.

Das Smartphone soll nicht unter Android laufen, sondern eine andere Linux-Spielart nutzen. Vermutlich unterstützt es nur GSM-Mobilfunk der zweiten Generation (2G). Zielgruppe sind Menschen, die erstmals ein Smartphone erwerben und dafür nicht viel Geld ausgeben können oder wollen. Im vierten Quartal 2014 setzten 65 Prozent aller Inder laut IDC noch Feature Phones ein. Dass der Trend zum Smartphone geht, lässt sich allerdings daran ablesen, dass es im ersten Quartal 2014 noch 78 Prozent waren.

DataWind war beispielsweise 2011 an der Entwicklung des indischen 7-Zoll-Billigtablets Aakash für Schulen beteiligt. Dieses Modell wurde später auch in den USA angeboten – zu einem Preis von 37,99 Dollar. DataWinds derzeit günstigstes Smartphone ist für 1999 Rupien (28 Euro) in Indien erhältlich. Zum Vergleich: Xiaomi, das Indien als Kernland seiner Wachstumsstrategie auserkoren hat, verkauft dort die billigsten Redmi-Geräte ab etwa 140 Euro. Smartphones der beliebten lokalen Marke Micromax liegen zwischen 2000 und 9999 Rupien, also 28 bis 139 Euro.

Für DataWind kommentierte CEO Suneet Singh Tulu gegenüber der Economic Times, erst sinkende Preise für Prozessoren und Speicher hätten die Möglichkeit eines solchen Angebots eröffnet. Man werde dafür in Kürze einen Vertrag mit einem Chiphersteller aus China oder Taiwan schließen. „Unser Fokus gilt vor allem Netzwerkdiensten, Apps und Inhalten. Hardware ist heute ein Werkzeug für die Kundenakquise. Wenn die Leute es erst einmal nutzen, können wir durch Service-Angebote Geld verdienen.“

[mit Material von Daniel Van Boom, News.com]

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