Toshiba hat wie vermutet den Verkauf seiner Sparte für Kamerasensoren an Sony angekündigt. Der Kaufpreis beträgt einer Quelle von Reuters zufolge rund 20 Milliarden Yen (150,4 Millionen Euro). Die Transaktion erfolgt im Rahmen der Umstrukturierung von Toshibas unprofitabler Halbleitersparte (PDF). In diesem Zusammenhang stellt das Unternehmen auch die Fertigung von weißen LEDs ein.
Sony übernimmt bis Ende März 2016 unter anderem eine Sensorfabrik in Oita im Süden Japans, in der 300-mm-Wafer hergestellt werden, sowie 1100 Mitarbeiter von Toshiba. Letzteres zieht sich damit vollständig aus dem Geschäft mit CMOS-Bildsensoren zurück.
Das restliche Halbleitergeschäft mit Fabriken für 200- und 150-mm-Wafer in Oita und Iwate lagert Toshiba in ein noch zu gründendes Unternehmen aus. Es soll sich auf analoge integrierte Schaltkreise und Chips für die Motorsteuerung von Fahrzeugen konzentrieren, zwei Bereiche in denen Toshiba nach eigenen Angaben „technologische Vorteile“ hat. Das neue Unternehmen soll am 1. April 2016 seine Geschäfte aufnehmen.
Die Maßnahmen sollen die Kosten der Halbleitersparte im Geschäftsjahr 2016 (ab 1. April 2016) um insgesamt 26 Milliarden Yen (195 Millionen Euro) senken. Zuletzt hatte die Sparte einen Jahresverlust von 37,8 Milliarden Yen erwirtschaftet.
Toshiba erholt sich derzeit von einem Bilanzfälschungsskandal. Anfang des Jahres musste das Unternehmen einräumen, dass hochrangige Manager seit 2008 systematisch die Gewinne geschönt haben – 2012 alleine um 85 Milliarden Yen (635 Millionen Euro). Der damalige Präsident Hisao Tanaka und sein Vorgänger Norio Sasaki nahmen daraufhin zusammen mit sechs weiteren leitenden Managern ihren Hut. Eine unabhängige Untersuchung hatte ergeben, dass sie die Manipulationen angewiesen hatten.
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Sony wiederum kann mit der Übernahme seine bereits dominante Stellung im Markt für Kamerasensoren für Smartphones weiter ausbauen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Apple und Samsung. Bloomberg zufolge kontrollierte Sony im vergangenen Jahr rund 40 Prozent des Markts für CMOS-Bildsensoren, der ein Volumen von rund 8,7 Milliarden Dollar hatte. Die Nummer zwei, Techno Systems Research, hatte einen Anteil von etwa 16 Prozent. Bis 2019 soll der Markt etwa 12 Milliarden Dollar wert sein.
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