WhatsApp sammelt detaillierte Nutzerdaten

Forscher aus New Haven entschlüsselten den Verkehr zwischen Android-Client und WhatsApp-Server bei Telefongesprächen. Zu den erfassten Metadaten zählen Telefonnummern, Zeitpunkt, Anrufdauer und der genutzte Audio-Codec. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet WhatsApp nicht an.

Forscher der University of New Haven haben Datentraffic von WhatsApp ausgewertet und kommen zu dem Schluss, dass detaillierte Metadaten erfasst werden. Unter anderem gehen bei Anrufen zwischen Nutzern Telefonnummern, Zeitpunkt, Anrufdauer und der genutzte Audio-Codec an die Facebook-Tochter.

WhatsApp-Logo (Bild: WhatsApp)Für ihre Arbeit nutzten die Forscher die Android-App von WhatsApp. Sie analysierten die Inhalte, die per FunXMPP an WhatsApp übertragen werden Dieses Protokoll ist eine von Variante des Extensible Messaging and Presence Protocol, kurz XMPP, das wiederum etwa auch Google für seinen Dienst GTalk einsetzt. Softpedia hat die Ergebnisse zusammengefasst.

Die Forscher betonen, nicht etwa nach Sicherheitslecks in FunXMPP oder der App gesucht zu haben. Sie entschlüsselten aber den Datenverkehr zwischen dem Mobilgerät und dem Server. Auch räumen sie ein, dass WhatsApp keine Versprechungen macht, denen ihre Befunde widersprechen würden.

Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bietet WhatsApp nicht an. Eine solche würde den Inhalt der Kommunikation zwischen Nutzern auch für den zwischengeschalteten WhatsApp-Server unsichtbar machen.

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Die von den Forschern untersuchte Sprachtelefonie-Funktion hatte WhatsApp im April 2015 eingeführt. Wenig später berichtete ein Blogger, WhatsApp zeichne Gespräche vollständig auf. WhatsApp dementierte dies. Nur eine interne Testversion habe eine solche Option beinhaltet, um die Qualität der Gespräche zu prüfen.

Eine solche Aufnahmefunktion würde in Deutschland wohl gegen Paragraph 201 des Strafgesetzbuchs (StGB) „Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes“ verstoßen. Er untersagt unter anderem Aufnahmen des „nichtöffentlich gesprochenen Wortes eines anderen auf einen Tonträger“. Laut Absatz 4 ist sogar der Versuch strafbar.

WhatsApp wird Stand April 2015 von mehr als 800 Millionen weltweit genutzt. Facebook kaufte die Kommunikations-App im Jahr 2014 für 19 Milliarden Dollar.

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21 Kommentare zu WhatsApp sammelt detaillierte Nutzerdaten

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  • Am 2. November 2015 um 13:41 von Emos

    Ich nutze auch BBM (BlackBerry Messenger) und bin mehr als zufrieden! Die Server leiten die Daten nur weiter und es ist der sicherste Messenger am Markt – dazu noch kostenlos (er finanziert sich durch BBM-Kanäle und Firmen, die aus Sicherheitsgründen eh nichts anderes nutzen dürfen)! Vom Funktionsumfang noch besser, als WhatsApp. Es ist regelrecht „krank“, wie sehr man bei WhatsApp (eigentlich Facebook)ausspoiniert wird! Jeder der WhatsApp nutzt ist selbst schuld!

  • Am 2. November 2015 um 10:46 von BM

    Wenn mich einer nach WhatsApp fragt sag ich immer: Hab ich nicht, bin schließlich in der IT Branche. ;)

  • Am 2. November 2015 um 9:06 von Top Arbeitgeber

    Ich verwende Viber und bin ich sehr zufrieden. Da gibt es die sogennante Public Chats wo man kann Job Stellenangeboten posten oder lesen.

  • Am 1. November 2015 um 13:00 von noname

    ich habe kein whatsapp. für wen das ein hinterungsgrund ist mich zu erreichen hatte mit sicherheit nichts wichtiges zu sagen.

  • Am 1. November 2015 um 12:06 von Don

    Benutze auch den BBM und bin sehr zufrieden!
    Sicher, guter Datenschutz, Kostenlos sehr großer Funktionsumfang und vor allem auf allen wichtigen Mobilplattformen verfügbar und nicht nur auf einer oder zwei, bietet also mehr als alle Anderen!
    Und wem das kostenlose Angebot dennoch nicht ausreicht kann gegen eine geringe Gebühr den Umfang an Sicherheit und Datenschutz, Komfort und Funktionsumfang sogar noch weiter steigern.
    Nur einige Nutzer mehr könnte der Messenger noch vertragen aber das gilt wohl für alle Messenger neben WhatsApp und FB-Messenger.

  • Am 1. November 2015 um 9:30 von Frank Siedler

    Darum verwende ich den BlackBerry Messenger. Der ist sicher und hat auch den größten Funktionsumfang.

    • Am 2. November 2015 um 9:49 von Frank Zander

      Die Renten sind auch sicher. :-)

  • Am 1. November 2015 um 4:24 von jensen

    @black…Dem kann ich nur zustimmen! Die Leute sind zu faul ihre eingetrampelten Pfade zu verlassen. Es ist ja noch nichts passiert, ist die eine Aussage und bei den Android-Nutzern, der ich auch bin, hat sich so die Einstellung verbreitet, bin bei Google….Die wissen eh alles, hab nüscht mehr zu verbergen. Traurig. Aber selbst zerstörende Nachrichten sind kein muß, es sei, man hat böses im Schilde oder schreibt seiner Ex mitten in der Nacht im Suff;-)

  • Am 31. Oktober 2015 um 19:56 von Jack

    Alle andere nutzen Apple, die der US Regierung gesagt haben die Nachrichten bekommt Ihr nicht aber den Zugang zur Cloud, wo die Nachrichten gespeichert werden

  • Am 31. Oktober 2015 um 14:51 von Ich

    Eines muss mir mal echt jemand erklären, Datenschutz hin oder her, ich hab auch kein Bock dass jemand meine Nachrichten liest, aber einige hier nehmen sich echt zu wichtig. Glaubt ihr ERNSTHAFT irgendjemand interessiert sich dafür wo ihr euch am Wochenende besauft, wo ihr scheißt oder sonst was? Geheimdienste benutzen Filter für bestimmte Begriffe und gehen danach, wie kann man ERNSTHAFT glauben das jemand JEDE EINZELNE gesendete Nachricht liest? Meine Fresse, manche Menschen haben echt den Egoismus mit löffeln gefressen.

    • Am 2. November 2015 um 8:42 von Jay

      Du hast wirklich rein gar nichts verstanden in den letzten Jahren, Wahnsinn! Dabei sollte doch wirklich jedem klar geworden sein, worum es geht. Und es geht nicht darum, dass irgend ein NSA-Mitarbeiter deine Nachrichten liest, sondern die Gesamtüberwachung ist das Problem.
      Geh nochmals ein paar Jahre zurück und informiere dich bitte über das Grundwissen, welche hier im Forum scheinbar alle außer dir haben! Und dann darfst du auch über Egoismus sprechen. Denn aktuell zeigst diesen nur du. Gepaart mit deinem traurigen Unwissen.

  • Am 31. Oktober 2015 um 8:46 von black

    die Leute sind einfach zu faul; als damals der Zirkus um Whatsapp anfing wechselte ich und andere auf Threema; heute bin ich fast der einzige aus „meinem Kreis “ der das noch hat; Begründung: hat kaum einer und blablabla…zwangsläufig muss ich natürlich eher mit whatsapp übermitteln, oder eben imessage…aber eigentlich kriege ich ne hasskappe mit whatsapp

  • Am 31. Oktober 2015 um 0:05 von Sil

    Drum Telegram!
    Was anfänglich wie ei WA Klon in blau wirkte, hat sich inzwischen wohl zum besten Messenger gemausert.
    Standard: User2Server Verschlüsselung
    Auf Wunsch User2User Verschlüsselung und wenn nötig selbstzerstörende Nachrichten um nur einige Vorzüge zu nennen.
    Fürvdie App würde ich zahlen.

  • Am 30. Oktober 2015 um 20:24 von Steffen

    Ganz normale Datensammlung bei Telefonie. Macht jeder Telefon Anbieter.

  • Am 30. Oktober 2015 um 19:26 von Klaus B.

    Alle wissen es, aber den meisten ist es egal.
    Einige meiner Freunde nutzen (mir zu liebe) http://www.kontalk.org
    In deren Kontalk Kontaktliste bin ich aber vermutlich der einzige Kontakt.
    Ist mir aber egal. Ich kommuniziere sicher.
    Das einzige was mich aber wirklich stört:
    Mit welcher Selbsverständlichkeit (trotz meinem Hinweis darauf) meine Telefonnummer aus ihren Telefonbüchern an WhatsApp-/ Facebookserver übermittelt wird.
    Um Erlaubnis hat mich niemand gebeten…

    • Am 1. November 2015 um 2:12 von MarSchn

      Da Kontalk nur Android unterstützt ist der Messenger sehr eingeschränkt und in der Praxis unbrauchbar.

  • Am 30. Oktober 2015 um 17:35 von Reto K.

    Und noch ein Grund, Threema zu nutzen. Aber mittlerweile sollten, glaube ich, alle begriffen haben, wie unsicher WhatsApp ist.

  • Am 30. Oktober 2015 um 16:49 von Mac-Harry

    Wer WhatsApp nutzt, weiss, dass alles verarbeitet wird. Alle Anderen nutzen Nachrichten von Apple mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Eben typisch Apple. Sicher ist sicher.

    • Am 1. November 2015 um 8:09 von Vaczlav

      Gaaaanz sicher… Apple und sicher passt einfach nicht zusammen. Ganz ehrlich, das glaubst du nicht wirklich, oder?!
      Nur weil sie keine Sicherheitslücken schließen heißt das nicht, dass sie sicher sind :D

      Wenn du sicher kommunizieren möchtest, nutze den Blackberry Messenger. Der ist so sicher, dass ihn einige Regierungen bereits verbieten wollten, weil sie nicht „mithören“ können…

      • Am 2. November 2015 um 9:50 von Julia

        Seit wann ist der BlackBerry Messenger denn bitte sicherer als WhatsApp? Beide bieten Transportverschlüsselung und das war es dann auch. Lediglich die Unternehmensvariante des BBM bietet auch Nachrichtenverschlüsselung, aber ehrlich gesagt kenne ich niemanden mehr, der den BES nutzt.

        Apples iMessage bietet in der Tat E2E-Verschlüsselung, was wesentlich besser ist, aber natürlich weiß niemand mit Sicherheit, was genau mit den Schlüsseln passiert.

        Am besten schneidet hier einfach Threema ab, aber wie schon gesagt wurde: Wer WhatsApp nutzt weiß meistens, auf was er sich einlässt und schert sich einen Dreck darum … leider.

        • Am 3. November 2015 um 13:48 von Jack

          BBM sammelt keine Daten wie WhatsApp. Und wenn man eine sichere Verschlüsselung per Messenger möchte, dann bietet das der Messenger von Blackberry „BBM Protected“ via End-to-End.
          Ich kenne wiederum sehr viele die BES 5, 10 und 12 einsetzen!

          Aber vielleicht hilft das Video Abhilfe.
          https://www.youtube.com/watch?v=NqQYxJoBVec

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