TNS Infratest hat seine Studie D21-Digital-Index vorgelegt. Demnach ist die Internetnutzung gegenüber 2014 um 0,8 Prozentpunkte gestiegen und beträgt jetzt gerundet 78 Prozent. Die Breitbandnutzung legte um 1,0 Prozent auf jetzt 60 Prozent zu.
Während sich die Zahl der so genannten „Offliner“ wenig geändert hat, ist bei ihren Einstellungen ein Umdenken erkennbar. So sagen nur noch 67 Prozent, die klassischen Medien Print, Hörfunk, und TV seien ausreichend. 2014 fanden dies noch 86 Prozent der Offliner zutreffend. Auch Sorgen wegen Überwachung (2015: 52 Prozent, 2014: 74 Prozent), Sicherheit (2015: 51 Prozent, 2014: 86 Prozent) und Datenschutz (2015: 48 Prozent, 2014: 78 Prozent) nehmen ab.
TNS Infratest stuft 2,3 Prozent der Deutschen nicht als Offliner, sondern als Nutzungsplaner ein. Damit kommt es auf eine Offlinerquote von exakt 20 Prozent. Die wenigsten Offliner gibt es in Hamburg mit 14 Prozent, am anderen Ende des Spektrums findet sich Mecklenburg-Vorpommern mit 28 Prozent.
Signifikante Veränderungen gibt es bei den zur Internetnutzung verwendeten Gerätetypen. Nach dem Tablet-Boom der letzten Jahre gehen nun 35 Prozent mit einem solchen Gerät ins Internet. 2013 waren es 13 Prozent, 2014 28 Prozent gewesen. Auch die Smartphone-Nutzung nimmt zu, von 41 Prozent vor zwei Jahren auf jetzt 60 Prozent. Von TNS Infratest als „Handy“ bezeichnete Feature Phones ohne App-Installationsmöglichkeit gehen hingegen zurück, von 66 Prozent vor zwei Jahren auf jetzt 43 Prozent.
Die Einsatzquote von Mobilgeräten variiert allerdings zwischen Bundesländern stark. Sie beträgt in Hamburg 68,3 Prozent, aber nur 39,4 Prozent in Brandenburg. Einen Desktop-PC nutzen heute noch 60 Prozent, ein Notebook 61 Prozent der Deutschen, um ins Internet zu gehen.
Häufig genannte Online-Aktivitäten sind Websuche mit 94 Prozent, Soziale Netze mit 64 Prozent und Online-Shopping mit 64 Prozent. Letzteres umfasst zunehmend auch Dienstleistungen. Reisen haben 53 Prozent schon einmal übers Internet gebucht, private Unterkünfte 48 Prozent und Fahrdienste 29 Prozent. 16 Prozent haben übers Web auf Carsharing zugegriffen, 10 Prozent Putzdienste oder Handwerker und 8 Prozent Betreuungsdienste gebucht.
Die Teilnehmer wurden auch befragt, wie sie ihre Online-Existenz schützen. 94 Prozent setzen einen Virenschutz ein, 89 Prozent aktualisieren ihn regelmäßig. 93 Prozent geben so wenig persönliche Daten wie möglich ein, und 63 Prozent untersuchen laut Selbstauskunft die Nutzungsbedingungen darauf, ob persönliche Daten weitergegeben werden. 58 Prozent deaktivieren die Ortung mit GPS auf ihrem Mobilgerät, und 51 Prozent nutzen keine öffentlichen WLAN-Netze.
Der D21-Digital-Index ist eine Weiterentwicklung des (N)Onliner Atlas. Für die repräsentative Studie wurden rund 33.000 Personen befragt.
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