Das Bundeskartellamt hat ein Verfahren gegen die Amazon-Tochter Audible und Apple eingeleitet. Gegenstand der Untersuchung ist ein Vertriebsabkommen für Hörbücher zwischen beiden Firmen, das den Verkauf von Audible-Produkten in Apples iTunes Store regelt. Auslöser ist eine Beschwerde des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.
„Die beiden Unternehmen haben bei dem digitalen Angebot von Hörbüchern in Deutschland eine starke Position. Daher sehen wir uns veranlasst, die Vereinbarung zwischen beiden Wettbewerbern im Hörbuchbereich genauer zu prüfen“, wird Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, in einer Pressemeldung zitiert. „Es muss sichergestellt sein, dass den Hörbuchverlagen für den Absatz ihrer digitalen Hörbücher hinreichende Ausweichalternativen zur Verfügung stehen.“
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels kritisiert demnach verschiedene „Verhaltensweisen von Audible“. Konkret nennt das Bundeskartellamt allerdings nur den exklusiven Vertrieb bestimmter Audible-Produkte über den iTunes Store. Reuters zufolge sollen Amazon und Audible aber auch ihre dominante Marktstellung benutzen, um Verlagen „unzumutbare Bedingungen“ für den Vertrieb von Hörbüchern vorzuschreiben. Apple und Amazon seien laut Bundeskartellamt in Deutschland für 90 Prozent aller Hörbuch-Downloads verantwortlich.
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Die Europäische Kommission untersucht seit Juli Amazons E-Book-Geschäft. Das Unternehmen soll sich eine Meistbegünstigungsklausel einrichten haben lassen. Demnach dürfen Verlage keinem Händler bessere Konditionen einräumen als Amazon. Apple hat sich indes einem Urteil eines US-Berufungsgerichts zufolge an Preisabsprachen für E-Books beteiligt. Das Bundeskartellamt hat nach eigenen Angaben die Europäische Kommission über die Beschwerde gegen Apple und Amazon informiert.
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