Microsoft hat sein kopfhörerbasiertes Navigationssystem für Blinde überarbeitet. Neu sind darin Beschreibungen, ergänzend zu den reinen Navigationsanweisungen. Auch können die Nutzer nun erweiterte Informationen durch Sprachbefehle anfordern.
Das System besteht aus Bluetooth-Kopfhörern samt Mikrofon, einem Smartphone und vor allem der Software. Es ist Teil einer Initiative namens Cities Unlocked, die Sehbehinderten durch Technik das Leben in der Stadt erleichtern soll.
Die erste Version hatte Microsoft 2014 vorgestellt und in Großbritannien getestet. Damit die Nutzer auch Geräusche hören und Konversationen führen können, erfolgt die Übertragung der „Anweisungen“ nicht durch Schallwellen, sondern mittels In-Ear-Kopfhörern über die Knochenleitung im Mittelohr. Auch bestanden die Orientierungshilfen lediglich aus Klickgeräuschen.
Die von Microsoft als „Phase 2“ bezeichnete Neuauflage sitzt hingegen über dem Ohr statt darin, stellt also noch weniger ein Hindernis für Umgebungsgeräusche dar. Hersteller des Headsets ist das US-Unternehmen Aftershokz. Das System fällt insgesamt „deskriptiver“ aus, liefert also nicht mehr nur einen pochenden Ton, der die richtige Richtung vorgibt.
Weiter sieht Microsoft nun eine Fernsteuerung vor. Das heißt, dass Nutzer nicht das Smartphone halten müssen und höchstens eine Hand für die Bedienung (mit drei Knöpfen) benötigen: In der anderen Hand können sie einen Stock oder die Leine eines Blindenhunds halten.
Das Programm Cities Unlocked entstand 2011 als Partnerschaft Microsofts mit der gemeinnützigen britischen Organisation Guide Dogs, wie der Irish Examiner berichtet. Bei ihr ist der sehbehinderte Microsoft-Manager Amos Miller Mitglied, der den Kontakt herstellte.
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