Der in finanzielle Bedrängnis geratene finnische Hersteller Jolla teilt mit, dass er eine weitere „kleine Charge“ an Tablets hat fertigen lassen. „Die schlechte Nachricht ist, dass […] nicht alle Unterstützer ein Jolla-Tablet erhalten werden. Sie können aber sicher sein, dass Sie nicht mit leeren Händen dastehen werden. Wir haben vielleicht sogar einige positive Überraschungen für Sie parat.“
Das 2014 angekündigte Jolla-Tablet wurde auf der Schwarmfinanzierungsplattform Indiegogo mit 1,3 Millionen Euro gefördert – dem Dreifachen des Mindestbetrags. Das Gerät sollte ursprünglich im Mai 2015 an die Unterstützer gehen. Wie Jolla nun Förderer abfinden will, teilt es nicht mit, sondern lädt zu Spekulationen ein.
Ähnlich unkonkret äußerte sich das von Ex-Nokia-Mitarbeitern gegründete Unternehmen Mitte Dezember, als es informierte, nach anfänglichen Schwierigkeiten seine Serie-C-Finanzierungsrunde doch noch erfolgreich abgeschlossen zu haben: Es nannte weder eine Summe noch die Investoren.
Wie viele Förderer bisher ein Tablet erhalten haben und wie viele die jetzige „kleine Charge“ umfasst, ist offen. Kommentare im Jolla-Blog lassen darauf schließen, dass noch keine tausend Stück geliefert wurden.
Letzten Monat beantwortete CEO und Mitgründer Antti Saarnio die kritische Frage von Unterstützern, warum ein Großteil des per Schwarmfinanzierung eingenommenen Geldes in die Entwicklung der Software und nicht der Hardware geflossen ist: „Für mich ergibt die Frage an sich keinen Sinn. Sailfish OS ist unser Produkt, unser Kronjuwel, das wir für euch alle perfekt machen wollen – während die Tablet-Hardware lediglich eine Plattform für die Software ist.“
Angeblich soll künftig die Last der Entwicklung von Sailfish OS einerseits und der Entwicklung sowie Vermarktung der damit ausgestatteten Geräte andererseits nicht mehr alleine auf den Schultern von Jolla liegen. Laut Unternehmen sind Gespräche mit mehreren möglichen Lizenznehmern – insbesondere in Russland und Indien – bereits weit fortgeschritten. Vor allem in Russland komme man konkreten Projekten inzwischen recht nahe, zu denen man aber erst „ein bisschen später“ etwas sagen könne, hieß es im Dezember.
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