Chinas Top-Level-Domain ist 2015 zur größten Länderdomain weltweit aufgestiegen. Im weltweiten Ranking von Contry-Code Top Level Domains oder kurz ccTLDs zufolge überholte „.cn“ mit 16,36 Millionen Nutzern bis Jahresende die deutsche TLD „.de“.
Die Angabe stammt vom China Internet Network Information Center (CNNIC), das die ccTLD verwaltet. Die staatliche chinesische Agentur Xinhua zitiert den CNNIC-Präsidenten Li Xiaodong mit der Aussage, .cn habe auch die beste Namensauflösung, höchste Sicherheit und höchste Quote „wohlwollender Nutzung“. Seit 2009 ist zur Buchung einer chinesischen Domain ein Namensnachweis erforderlich.
Das DENIC meldete für den 1. Januar 2016 exakt 16.009.814 registrierte .de-Adressen, darunter 638.152 Internationalized Domain Names (IDNs). Allerdings scheint das CNNIC die Domain .tk für Tokelau nicht zu berücksichtigen, die (bei einer vierstelligen Einwohnerzahl) als verbreitetste Länderdomain weltweit gilt, da sie schon 2013 auf 16,7 Millionen Registrierungen kam. Verbreitetste TLD überhaupt ist hingegen .com – das aber nicht länderspezifisch ist.
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Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hatte letzte Woche bei der World Internet Conference in Peking aufgefordert, die Internetsouveränität aller Nationen anzuerkennen und auf Einmischung zu verzichten. Der Cyberbereich dürfe aber kein „Schlachtfeld“ werden, weshalb mehr internationale Kooperation beim Kampf gegen Cyberattacken nötig sei. Er verteidigte zudem das chinesische Zensursystem, das für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung notwendig sei.
Die Behörde CNNIC ist zugleich Root Certificate Authority – und als solche seit längerem umstritten. Google akzeptiert von ihr ausgegebene Zertifikate seit April 2015 nicht mehr, da SSL-Zertifikate für mehrere Google-Domains missbräuchlich ausgestellt worden waren. Als Ausgabestelle fungierte das ägyptische Unternehmen MCS (Mideast Communication Systems) als Zwischen-Zertifizierer, das aber wiederum von der chinesischen Zertifizierungsstelle CNNIC autorisiert wurde.
Greatfire.org hatte schon im Januar 2015 aufgefordert, Zertifikaten von CNNIC nicht zu vertrauen. Damals waren Outlook-Nutzern in China mit Man-in-the-Middle-Technik und falschen Schlüsseln angegriffen worden.
[mit Material von Eileen Yu, ZDNet.com]
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