US-Plattenindustrie erkennt Streaming für Verkaufsberechnung an

1500 Streaming-Abrufe gelten nun als ein Albumverkauf. Durch die geänderten Regeln der RIAA erreichen 17 Alben einen neuen Gold- oder Platin-Status. Der Verband reagiert damit auf Beschwerden von Musikern wie Nicki Minaj. Billboard berücksichtigt Streaming seit 2014 für seine Charts.

Der Verband der nordamerikanischen Musikverleger RIAA hat die Regeln für die Auszeichnung von Singles und Alben mit einer Goldenen oder Platin-Schallplatte geändert: Künftig wird er auch Streaming von Musik einbeziehen, um Verkaufserfolge von Musik zu ermitteln.

Logo (Bild: RIAA)Bisher waren 500.000 verkaufte Alben nötig, um Gold-Status zu erreichen – und doppelt so viele für die Auszeichnung in Platin. Künftig rechnet die RIAA 1500 Streaming-Abrufe als einen Albumverkauf beziehungsweise zehnmaliges Abspielen eines einzelnen Musikstücks. Zugleich entsprechen 150 Streams nun einem Download. Musikvideos zählen dafür ebenso wie reine Audio-Streams.

Die RIAA reagiert damit auf Forderungen von Musikern, wie Vulture anmerkt. So habe Nicki Minaj letztes Jahr kritisiert, ihr Album „The Pinkprint“ müsste bereits dreifachen Platin-Status haben, wenn man Streamingzahlen einrechne. Der Fall soll im März sogar vor Gericht verhandelt werden.

Das für seine Charts bekannte Billboard berücksichtigt Youtube-Abrufe seit 2013 und Streaming seit 2014. RIAA und Billboard sind historisch nicht immer einer Meinung, was Berechnungsgrundlagen angeht. So verschenkte Samsung im vergangenen Jahr eine Million Exemplare von Rihannas Album „Anti“ an US-Nutzer. Die RIAA rechnete sie als verkaufte Exemplare, da von Samsung bezahlt, Billboard berücksichtigte sie hingegen nicht.

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Durch die geänderten Regeln der RIAA erreichten 17 neue Alben Gold- oder Platin-Status, darunter „Ghost Stories“ von Coldplay und „To Pimp A Butterfly“ von Kenneth Lamar, dessen Start im März 2015 mit einem Rekord auf Spotify verbunden war. Und Michael Jacksons Album „Thriller“ ist somit das erste Album mit 32-fachem Platin-Status.

Im März 2015 übertraf Streaming in den USA erstmals die CD-Verkäufe, wenn man nach Umsatz rechnet. Mit 37 Prozent Marktanteil waren digitale Downloads in den Staaten noch der wichtigste Vertriebsweg, verbuchten aber minus 8,7 Prozent. Schallplatten aus Vinyl legten um 49 Prozent zu.

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