Nintendo stampft Pläne für Fitnesstracker ein

Sein 2014 als "Quality of Life" für März 2016 angekündigtes Gerät soll vorerst nicht erscheinen. Nintendo wollte damit den Schlaf des Anwenders überwachen, ohne dass er ein Band tragen muss. Seit der erfolgreichen Reihe Wii Fit denkt es über ein breiteres Fitnessangebot nach.

Nintendo hat Planungen für einen Fitnesstracker, der Anfang 2016 erscheinen sollte, vorerst eingestellt. Das sagte President Tatsumi Kimishima jetzt bei einem Investorentreffen. 2014 hatte der Spiele- und Konsolenhersteller das Gerät angekündigt, das unter dem Motto „Quality of Life“ (QOL, auf Deutsch Lebensqualität) stehen sollte.

(Logo: Nintendo)„Wir haben derzeit nicht die Überzeugung, dass ein Gerät zum Thema Schlaf und Müdigkeit tatsächlich zu einem Produkt werden kann“, zitiert ihn Wired. „Wir planen nicht mehr, es Ende März 2016 einzuführen. Andererseits glauben wir weiterhin, dass wir im Bereich Lebensqualität etwas ausrichten können, und prüfen Möglichkeiten, ihn zu betreten.“

Fitness und Gesundheit sind für Nintendo keine ganz neuen Geschäftsfelder, hat es doch über 40 Millionen Stück seiner Erweiterung Wii Fit für die Konsole Wii U verkauft. Sie ermöglichte eine Fitnessüberwachung und regte spielerisch zu gymnastischen Übungen an, bis hin zum vollwertigen Trainingsprogramm.

Mit QOL verfolgte Nintendo nach seiner Darstellung von 2014 den Ansatz, im Fitnessbereich über Wearables hinauszugehen. Das Gerät sollte automatisch erkennen, dass der Besitzer schläft, ohne dass er ein Armband tragen muss. Die Daten wollte das Unternehmen in der Cloud sammeln und auswerten. Anwendern, die schlecht schlafen, sollte das System mehr Bewegung und gesündere Ernährung vorschlagen.

„Müdigkeit und Schlaf sind schwer objektiv zu visualisierende Themen“, sagte der damalige Präsident Satoru Iwata 2014. „Wir bei Nintendo glauben, dass es großes Potenzial für viele Menschen gäbe, wenn wir das visualisieren könnten.“

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fitbit_force (Bild: Fitbit)Der Markt für Fitnesstracker mit und ohne Schlafüberwachung erfreut sich trotz der aufkommenden Smartwatches eines gesunden Wachstums von etwa 100 Prozent im Jahr 2015. Das hat die NPD Group kürzlich festgehalten. Auch der von 96 Dollar auf 109 Dollar gestiegene durchschnittliche Gerätepreis erwies sich dabei nicht als Belastung. Allerdings profitiert hauptsächlich ein einziges Unternehmen, nämlich Fitbit mit 79 Prozent Marktanteil.

Dass der Markt für Fitnesstracker noch längst nicht erschöpft ist, glaubt auch Samsungs Prozessorsparte, die für solche Geräte mit der Produktion eines „Bio-Processor“ begonnen hat. Er ermittelt Körperfett, Skelettmuskelmasse, Herzfrequenz, Hauttemperatur und Belastungsstufe. Dafür sind keine weiteren Chips nötig. Das SoC ist Samsung zufolge nur etwa ein Viertel so groß wie die Einzelkomponenten. Endgeräte mit dem Chip kommen im ersten Halbjahr 2016.

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Themenseiten: Medizin, Nintendo, Strategien, Wearable

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