Rund ein halbes Jahr nach Version 5.0 hat The Document Foundation (TDF) ein erstes Major Update für die jüngste Ausgabe seiner freien Bürosoftware-Suite LibreOffice veröffentlicht. Version 5.1 bringt den Entwicklern zufolge eine stark überarbeitete Oberfläche sowie zahlreiche Verbesserungen, insbesondere für das Unternehmensumfeld. Dazu zählen erweiterte Unterstützung für das Open Document Format (ODF) 1.2, Interoperabilität mit proprietären Dokumentenformaten und die Anbindung von Dokumenten auf entfernten Servern.
Die mit LibreOffice 5.1 aktualisierte Benutzeroberfläche soll den Zugriff auf die am häufigsten genutzten Funktionen vereinfachen und beschleunigen. Jedes Modul bietet dafür einen neuen Menüpunkt: Die Textverarbeitung Writer „Formatvorlagen“, die Tabellenkalkulation Calc „Tabelle“ und das Präsentationsprogramm Impress „Folie“. Zusätzlich wurden zahlreiche Bildschirmsymbole und Menüs als Reaktion auf Nutzerrückmeldungen nach der Häufigkeit ihrer Verwendung und Relevanz neu angeordnet. Ähnliche Funktionen wurden gruppiert und fehlende ergänzt.
Die verbesserte Kompatibilität zu proprietären Dokumentenformaten soll den Austausch mit anderen Office-Paketen erleichtern. Hinzugekommen sind Filter für Apple Keynote 6, Microsoft Write und Gnumeric-Dokumente. Neue Funktionen in Calc optimieren unter anderem die Interoperabilität mit OOXML-Tabellen und ODF 1.2. Auch die Importfilter für ältere Microsoft-Office-Formate (DOC, XLS und PPT) sowie RTF-Dateien und Microsoft-Visio-Projekte wurden verbessert.
Dokumente auf Serverdiensten wie SharePoint, Microsoft OneDrive, Google Drive und Alfresco sowie FTP- und WebDAV-Servern können neuerdings direkt aus dem Dateimenü heraus geöffnet und gespeichert werden. LibreOffice 5.1 bringt ebenfalls Verbesserungen „unter der Haube“ mit, die Performance und Stabilität erhöhen sollen. Eine Liste der wichtigsten Neuerungen findet sich auf der Projekt-Website.
„LibreOffice 5.1 ist ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg hin zu einer Office-Suite, die genau an die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer angepasst ist“, sagt Björn Michaelsen, Vorstandsmitglied der TDF und einer der führenden LibreOffice-Entwickler. „Seit dem Jahr 2012 haben wir verschiedene Entwicklungsschritte durchlaufen, um den Code aufzuräumen und zu optimieren. Wir sind jetzt auf einer Stufe angelangt, auf der wir die Oberfläche nach und nach verbessern können.“
Die jüngste Ausgabe der freien Bürosoftware richtet sich primär an Anwender, die stets die neuesten Funktionen nutzen möchten. Wer vor allem Wert auf hohe Stabilität und Kontinuität legt, kann weiterhin den 5.0-Zweig verwenden, der in Kürze auf Version 5.0.5 aktualisiert werden soll. TDF bezeichnet die parallel angebotenen Zweige daher als „Fresh“ und „Still„.
Unternehmen sollten beim Einsatz von LibreOffice auf zertifizierte Dienstleister zurückgreifen, die Level-3-Support anbieten. Firmen, die von einer anderen Office-Suite zu LibreOffice wechseln, empfiehlt TDF zusätzlich, professionelle Unterstützung von zertifizierten Migrationsberatern und Trainern in Anspruch zu nehmen. Eine Liste qualifizierter Experten lässt sich auf der Projekt-Website einsehen. Einige Dienstleister bieten auch Langzeit-Support für Enterprise-Deployments von LibreOffice an.
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Die finale Version von LibreOffice 5.1 unterscheidet sich nicht vom letzten Release Candidate. Daher müssen Nutzer, die den RC3 von LibreOffice 5.1 installiert haben, nicht zwingend auf die Final umsteigen. Noch in Version 5.1 enthaltene Fehler will TDF mit künftigen Minor Releases beseitigen. Diese sollen etwa mit monatlichem Abstand erscheinen.
Die jeweils neueste Ausgabe von LibreOffice steht für Windows, Linux und Mac OS X zum kostenlosen Download bereit. Durch den Erwerb von Support für die Bürosoftware bei einem TDF-Partner können Organisationen indirekt einen finanziellen Beitrag zum Projekt und zur Weiterentwicklung leisten. Wer möchte, kann auch direkt via Paypal, Kreditkarte/Giropay, Überweisung oder Bitcoin spenden oder im Onlineshop Merchandising-Produkte wie T-Shirts und Tassen kaufen.
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1 Kommentar zu LibreOffice 5.1 verbessert Bedienung und Interoperabilität
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Gerade die Benutzeroberfläche und die Kompatibilität zu Microsoft Word, Excel und PowerPoint haben mich in der Vergangenheit immer wieder an LibreOffice verzweifeln lassen, weshalb ich vor 5 Jahren auch auf SoftMaker Office umgestiegen bin. Hier den Hebel anzusetzen ist der richtige Schritt. Nach ersten Tests sehe ich Fortschritte, muss allerdings auch sagen, dass es noch ein weiter Weg ist. Bedienung ist besser, aber immer noch seltsam und Kompatibilität kann sich mit der von SoftMaker Office 2016 nicht messen. Braucht vielleicht noch 2,3 weitere Versionen dann wird es interessant.