Google hat seine Cloud Platform um ein weiteres Angebot ergänzt, das vorerst allerdings noch als Alpha-Test deklariert ist. Cloud Functions ermöglicht Entwicklern, JavaScript-Code hochzuladen, der dann durch bestimmte Events ausgelöst werden kann. Er läuft in der Google-Cloud in einer Node.js-Umgebung.
Die zentralen Merkmale des Angebots zählt Google folgendermaßen auf: „leichtgewichtig, eventbasiert, asynchron“. Cloud Functions gilt als Beispiel für „serverloses“ Computing, da ohne eigenen Server oder eine Laufzeitumgebung auf Cloud-Events reagiert werden kann. Der hochgeladene Code lässt sich durch Ereignisse von Google Cloud Pub/Sub und Google Cloud Storage auslösen, aber auch synchron durch HTTP-Aufrufe.
Beispielsweise lassen sich so Dokumente, die in ein Google Cloud Storage Bucket hochgeladen werden, immer gleich in ein PDF konvertieren, wie Forbes vorschlägt, oder zu jedem hochauflösenden Bild auch ein Satz Thumbnails anfertigen. Dies ließe sich freilich auch mit einer Virtuellen Maschine erledigen, in der ein Bildbearbeitungsprogramm läuft – der JavaScript-Mikroservice minimiert aber den Aufwand.
Besondere Möglichkeiten ergeben sich in Verbindung mit Google Pub/Sub, das Kommunikation zwischen Anwendungen ermöglicht, die sich nicht kennen müssen. Zu den unterstützten Anwendungen zählt Gmail, was etwa eine automatische Quittierung hochgeladener Dokumente per Mail denkbar erscheinen lässt.
Die elektronische Signatur auf dem Vormarsch – Wie Unternehmen Prozesse verschlanken und Geld sparen können
Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.
Aufgrund des Alpha-Status‘ von Cloud Functions rät Google von einer Nutzung in Produktivumgebungen ab. Es könne noch größere Änderungen geben, die dann vielleicht nicht rückwärtskompatibel seien. Die Teilnahme am Test müssen Cloud-Platform-Nutzer separat beantragen.
Im Bereich serverloses Computing tritt Cloud Functions in die Fußstapfen des 2014 eingeführten AWS Lambda. Amazons Cloudtochter bezeichnet ihn auch als „Zero-Admin-Compute-Platform“. Es ist laut Forbes einer der beliebteste Dienste von Amazon Web Services und wurde seither um Unterstützung für Java und Python ergänzt. Er kommt zunehmend als Backbone für Web, Mobile und das Internet der Dinge (IoT) zum Einsatz, wie CTO Werner Vogels im Herbst 2015 klarstellte, und ist mit fast allen anderen AWS-Angeboten integriert, insbesondere aber mit dem Amazon API Gateway, was Entwicklern mit Lambda verbundene APIs ermöglicht.
[mit Material von Steven Ranger, ZDNet.com]
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