Qualcomm hat drei neue Snapdragon-Prozessoren vorgestellt. Sie unterstützen LTE-Mobilfunk mit Carrier Aggregation, WLAN-Netzwerke wie IEEE 802.11ac samt Multi-User-MIMO und Dual-Kamera-Bildsensoren. Mit dem Snapdragon Wear 2100 gibt es außerdem ein System-on-a-Chip speziell für Wearables, mit dem LTE-Modem Snapdragon X16 einen Halbleiter für Downloads mit bis zu 1 GBit/s über LTE.
Die neuen Smartphone-Chipmodelle tragen die Bezeichnungen Snapdragon 425, 435 und 625. Spitzenmodell ist der Snapdragon 625, der wie bisher nur der Snapdragon 820 mit 14 Nanometern Strukturbreite im FinFET-Verfahren gefertigt wird. Das bringt Qualcomm zufolge 35 Prozent Energieersparnis gegenüber der Vorgängergeneration.
Der Chip besteht aus acht Kernen des Typs ARM Cortex-A53 mit bis zu 2,3 GHz. Das SoC enthält als Grafik einen Adreno 506 mit Vulkan-Support. Er unterstützt LPDDR3-RAM mit bis zu 933 MHz und Kameras mit bis zu 24 Megapixeln Auflösung sowie Video in 4K Ultra-HD. Anders als bisherige Snapdragons der 600er-Reihe ist er zu USB 3.0 kompatibel. Quick Charge 3.0 für schnelles Laden ist ebenfalls an Bord.
Das FinFET-Verfahren mit 14 Nanometern nutzt Qualcomm auch für ein anderes heute vorgestelltes Produkt, das LTE-Modem Snapdragon X16 für den Einsatz in Mobilgeräten wie Smartphones oder Tablets sowie Autos, Drohnen oder Virtual-Reality-Headsets. Es ist laut Hersteller der erste kommerziell angekündigte LTE-Chip, der Glasfaser-ähnliche Übertragungsgeschwindigkeiten der Kategorie 16 über das LTE-Netz ermöglicht. Daten lassen sich mit bis zu 1 GBit/s herunterladen.
Im Downlink unterstützt das Snapdragon X16 LTE Modem vierfache Carrier Aggregation (Frequenzbündelung) mit bis zu 80 MHz Gesamtbandbreite (viermal 20 MHz) auf verschiedenen Frequenzbändern gleichzeitig und Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s. Das Kodierverfahren LTE 256-QAM (für Quadrature Amplitude Modulation) ermöglicht die Übertragung einer größeren Datenmenge innerhalb des verfügbaren Spektrums. Im Uplink bietet es zweifache Carrier Aggregation mit 40 MHz Gesamtbandbreite (zweimal 20 MHz), 64-QAM und Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s.
Produktiver arbeiten mit Unified Communications & Collaboration
Mit Unified Communications & Collaborations können Unternehmen die Produktivität der Anwender steigern, die Effizienz der IT verbessern und gleichzeitig Kosten sparen. Damit die unbestrittenen Vorteile einer UCC-Lösung sich in der Praxis voll entfalten können, müssen Unternehmen bei der Implementierung die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur überprüfen.
Um die Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 GBit/s zu erreichen, nutzt das Snapdragon X16 Modem kein größeres Spektrum als LTE-Cat-9-Geräte. Möglich macht dies 4×4 MIMO (ausgeschrieben: Multiple Input Multiple Output), das den Empfang von Daten über vier Antennen erlaubt. Im Vergleich zu 2×2 MIMO vergrößert sich dadurch die Anzahl der zum Smartphone des Nutzers übertragenen Datenströme. Das X16 kann bei dreifacher Carrier Aggregation mit 60 MHz Gesamtbandbreite zehn Datenströme empfangen. 256-QAM erhöht den Durchsatz jedes Datenstroms von 6 auf 8 Bit.
Snapdragon Wear sieht Qualcomm als komplette neue Plattform, die etwa Android-Wear-Uhren antreiben kann. Sie besteht aus Prozessoren, Software, Support und Referenzdesigns, um Geräte vom Fitnesstracker über Schmuck bis zur Smartwatch zu konzipieren. Das Modell Snapdragon Wear 2100 insbesondere ist laut Hersteller gegenüber einem in Smartwatches verbreiteten Snapdragon 400 rund 30 Prozent kleiner, verbraucht 25 Prozent weniger Strom und unterstützt mehr Sensoren.
Erste Geräte mit den neuen Prozessoren sollen in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen. Snapdragon Wear ist ab sofort für den Einsatz in Wearables verfügbar.
Samsung, dessen Halbleitersparte mit Qualcomm konkurriert, hatte Ende Dezember mit der Produktion eines „Bio-Processor“ begonnen, der noch spezifischer für Fitnesstracker ausgelegt ist. Er ist mit den nötigen Signalverarbeitungschips versehen, um Daten von bis zu fünf Sensoren gleichzeitig entgegenzunehmen und aufzuzeichnen.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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