iFixit hat die Reparierbarkeit von Samsungs neuem Flaggschiff-Smartphone Galaxy S7 getestet. Dabei ermittelte das US-Unternehmen einen massiven Einsatz von Klebstoffen, der dazu führt, dass einzelne Bauteile wahrscheinlich nicht ausgewechselt werden können, ohne dass andere Komponenten beschädigt werden. Deswegen erhält die neue Galaxy-S-Generation lediglich 3 von 10 möglichen Punkten.
Um das Gerät nach der Schutzklasse IP68 staub- und wasserdicht zu machen, habe Samsung die Platine „tiefer in das Telefon“ eingebaut, schreibt iFixit in einem Blogeintrag. Sie sei nun direkt mit dem Display verbunden, allerdings mit Klebstoff statt mit Schrauben. Um Komponenten wie USB-Anschluss oder Mikrofon austauschen zu können, müsse das OLED-Display entfernt werden, was dabei wahrscheinlich zerstört werde.
Schon das Öffnen des Geräts über die gläserne Rückseite wird demnach durch den Einsatz eines starken Klebemittels erschwert. Ein Austausch des Displayglas‘ ohne dabei das Display zu beschädigen, sei wahrscheinlich ebenfalls nicht möglich.
Als positiv bewertet iFixit indes, dass sich der Akku ausbauen lässt, ohne zuvor die Hauptplatine zu entfernen. Der Akku selbst sei jedoch verklebt und schwerer zu entfernen als notwendig. Zudem seien einige Komponenten modular aufgebaut, wodurch es möglich sei, sie einzeln auszutauschen.
Upgrade statt Neukauf: SSD steigert die Produktivität
Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.
Die Analyse von iFixit gibt auch Auskunft über die von Samsung verbaute Hardware. Da es sich um die US-Variante des Galaxy S7 handelt, wird sie von einem Snapdragon 820 von Qualcomm angetrieben. Ihm stehen 4 GByte LPDDR4-RAM von SK Hynix zur Seite. Den 32 GByte großen internen Hauptspeicher bezieht Samsung aus dem eigenen Sortiment. Das WLAN-Modul stammt wiederum von Murata, der Audiochip von Qualcomm und der Sechs-Achsen-Sensor von STMicroelectronics.
Abschließend weist iFixit darauf hin, dass sich die Reparierbarkeit der Galaxy-S-Reihe seit dem Modell S4 kontinuierlich verschlechtert habe. Das Galaxy S4 erhielt 2013 noch 8 von 10 Punkten – Abzüge gab es lediglich für einige mit dem Display verklebte Bauteile. Das Galaxy S5 erreichte im Jahr darauf nur noch 5 Punkte, das Galaxy S6 im letzten Jahr sogar nur noch 4 Punkte.
Tipp: Kennen Sie alle wichtigen Smartphone-Modelle, die letztes Jahr vorgestellt wurden? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Neueste Kommentare
2 Kommentare zu iFixit: Samsung Galaxy S7 lässt sich schlecht reparieren
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch zum Nachteil der Kunden.
Wenn irgendwas an dem Gerät kaputt geht wird die Reparatur entsprechend teurer, da die Preise eingespeist sind, wenn z.B nicht nur ein Displayglas zu bezahlen ist, und der Reparaturdienst sich ein Displayglas UND ein Display zum Einbau besorgen muss.
Würde mich mal interessieren ob und wie viel teurer die Geräte sein müssten, wenn man „reparaturfreundlich“
bauen würde.
Ich meine, wenn man so viel Geld für so ein Gerät ausgibt, dann würden doch 20-50 Euro auch nicht mehr wehtun.;)
Weiter so, für ein wenig style nur noch Wegwerf-produkte produzieren. Schande