Google: Selbstlenkende Autos senken Verkehrskosten

Selbstlenkende Autos werden ihm zufolge die Straßenauslastung verbessern und existierende Parkinfrastruktur mit einer Gesamtfläche von 3000 Quadratmeilen frei machen. Eine Robotikexpertin der Duke University hält sie hingegen für "absolut nicht bereit für einen breiten Einsatz ."

Google argumentiert gegenüber dem US-Senat, dass es sich für die Regierung lohne, selbstlenkende Autos zu unterstützen. Die kommende Technik sei nicht nur sicherer, sondern bedeute auch, dass die öffentliche Hand weniger für Straßen, öffentlichen Verkehr und Parkplätze ausgeben müsse, will Chris Urmson, Chef der zuständigen Google-Abteilung, heute Angehörigen des Senats erklären. Bloomberg hat sein Statement vorab erhalten.

Selbstlenkendes Auto (Bild: Google)Damit will Urmson den Senat dazu bewegen, die Einführung selbstlenkender Technik durch das Transportministerium zu bewilligen – auch wenn ein Google-Fahrzeug vor einem Monat zum ersten Mal einen Blechschaden verursacht hat, als es leicht mit einem Bus kollidierte.

„Im Lauf der nächsten drei Jahrzehnte erwartet das Verkehrsministerium, dass selbstlenkende Autos eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung der Verkehrsbetriebskosten spielen, die Straßenauslastung verbessern und existierende Parkinfrastruktur mit einer Gesamtfläche von 3000 Quadratmeilen und damit in etwa der Größe des Staats Connecticut frei machen werden“, heißt es in Urmsons Erklärung. Außer ihm werden Vertreter von General Motors und des Fahrdienstes Lyft gehört, die gemeinsam eine Flotte autonomer Fahrzeuge on-demand verfügbar machen wollen.

Als Gegenstimme wird Robotikforscherin Mary Louise Cummings von der Duke University sprechen. In ihrer Erklärung rät sie davon ab, Systeme für den Straßenverkehr zuzulassen, die „absolut nicht bereit für einen breiten Einsatz sind und ganz gewiss nicht dafür, Menschen vollständig als Lenker abzulösen.“

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Der erste kleine Unfall eines Google-Autos resultierte aus der Fehleinschätzung des Fahrzeugs, ein Bus werde ihm in einer schwierigen Situation Vorfahrt einräumen. Der menschliche Beifahrer teilte Google zufolge diese Einschätzung. Es kam zu einer leichten Kollision bei geringer Geschwindigkeit. Zufällig erhielt Google einen Monat später ein Patent auf ein System zugesprochen, um Schulbusse zu identifizieren und sich an Kreuzungen entsprechend zu verhalten. Es wurde aber schon im März 2014 beantragt.

Die Behörde National Highway Traffic Safety Administration hatte Google im Februar mitgeteilt, nach ihrer Einschätzung könne die Künstliche Intelligenz eines selbstlenkenden Fahrzeugs nach US-Bundesgesetzen wie ein Fahrer behandelt werden. Google drängt auf eine Zulassung zum Straßenverkehr auch außerhalb von Tests, die es in einigen Staaten – mit einem menschlichen Beifahrer – durchführen darf.

Die Auswirkungen fahrerloser Fahrzeuge auf den Verkehr sind noch unklar, selbst wenn diese Systeme eines Tages perfektioniert werden. Einige Experten hoffen, dass Carsharing dann eine Reduktion des Verkehrsaufkommens ermöglichen wird. Auch der durch automatische Steuerung mögliche geringere Abstand zwischen Fahrzeugen könnte Staus reduzieren helfen. Andere Prognosen erwarten hingegen noch mehr Verkehr, da die Menschen dann erst recht das eigene Auto einem öffentlichen Verkehrsmittel vorziehen werden.

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