Apple hat auf seiner gestrigen Veranstaltung in Cupertino außer neuer Hardware auch Neuerungen für Anwendungsentwickler vorgestellt. Neben Weiterentwicklungen des Open Source Famework ResearchKit kündigte es das neue Software-Framework CareKit an. Es zielt statt auf die medizinische Forschung eher auf die individuelle Pflege ab und soll die Schaffung von Apps vereinfachen, mit denen Nutzer Informationen zu ihrem Gesundheitszustand verwalten und diesen so besser verstehen können.
Auf CareKit basierende Anwendungen helfen laut Apple dabei, den Überblick über Behandlungspläne, Symptome oder die Einnahme von Medikamenten zu behalten. Zudem erlaubten sie den einfachen Austausch von Gesundheitsdaten mit Ärzten, Krankenschwestern oder Familienmitgliedern.
Dazu stellt CareKit Entwicklern anfangs vier Module bereit: Mit „Care Card“ können Patienten individuelle Pflegepläne und Aktionspunkte verfolgen, etwa das Ausführen von physiotherapeutischen Übungen. Diese Aktivitäten lassen sich automatisch über die Sensoren von Apple Watch und iPhone überwachen. Der „Symptom an Measurement Tracker“ zeichnet Symptome und Daten zum eigenen Befinden auf, etwa eine erhöhte Körpertemperatur bei möglichen Infektionen. Fortschrittberichte könnten einfache Befragungen umfassen sowie Fotos, die die Entwicklung einer Wunde zeigen, oder den per Sensoren gemessenen Bewegungsumfang des Nutzers. Das „Insight Dashboard“ bildet Symptome in Bezug auf Aktionspunkte in Care Card ab, um Rückschlüsse auf den Behandlungserfolg ziehen zu können. „Connect“ soll schließlich den Informationsaustausch und damit die Kommunikation über Gesundheit und Zustandsänderungen erleichtern.
Als Anwendungsbeispiele für CareKit nennt Apple Apps für Parkinson- oder Diabetes-Patienten sowie zur postoperativen oder häuslichen Gesundheitsüberwachung. Es wird im kommenden Monat als Open Source Framework veröffentlicht, damit Entwickler die vier von Apple entworfenen Module weiter ausbauen können.
Die Cloud forciert Innovationen
Ohne Cloud-Technologie sähe der Alltag heute ganz anders aus. Dropbox, Facebook, Google und Musikdienste gäbe es nicht. Erst Cloud-Technologien haben diese Services ermöglicht und treiben heute Innovationen schneller denn je voran.
Für das vor einem Jahr eingeführte ResearchKit hat Apple neue Funktionen angekündigt, die es medizinischen Forschern erlauben sollen, zielgerichtete Studien für Erkrankungen zu entwickeln und spezifischere Teilnehmerdaten zu sammeln. Sie sollen dank neuer Module mit iPhone-Apps beispielsweise auf genetische Daten und die Ergebnisse einer Reihe medizinischer Tests zurückgreifen können.
„Das Sammeln solcher Informationen wird Forschern dabei helfen, genomische Indikatoren für spezifische Krankheiten und Zustände zu bestimmen“, zitiert Apple in einer Pressemitteilung Eric Schadt vom Institut für Genomik an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York City. „Nehmen wir beispielsweise Asthma. ResearchKit versetzt uns in die Lage, diesen Teil der Bevölkerung umfassender als jemals zuvor zu studieren. Durch die große Datenmenge, die wir über das iPhone sammeln können, verstehen wir, welche Auswirkungen Faktoren wie Umwelt, Geographie und Gene auf die Krankheit des Einzelnen haben und wie sie auf die Behandlung ansprechen.“
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