Apple ist angeblich in weit fortgeschrittenen Verhandlungen zu einer Übernahme des Chipentwicklers Imagination Technologies, dessen GPU-Designs in seinen iPhones und anderen Geräten zum Einsatz kommen. Das berichtete zuerst Ars Technica und berief sich auf eine Quelle, die über die Gespräche informiert ist.
Der iPhone-Hersteller ist bereits zu mehr als 8 Prozent an dem britischen Unternehmen beteiligt, dessen Aktienkurs durch die Nachricht heute um fast 20 Prozent in die Höhe schnellte. Am Montagabend – vor dem Kurssprung – betrug der Börsenwert noch 508,7 Millionen britische Pfund (645 Millionen Euro).
In einer Stellungnahme entsprechend den Regularien der London Stock Exchange hat Apple inzwischen Verhandlungen bestätigt, jedoch nicht eine Kaufentscheidung: „Wir hatten einige Gespräche mit Imagination, beabsichtigen derzeit aber nicht, ein Gebot für das Unternehmen abzugeben.“
Über einen Verkauf von Imagination wurde schon mehrfach spekuliert, nachdem das Unternehmen laufend Marktanteile verlor und kürzlich eine Restrukturierung ankündigte. In diesem Rahmen sollten einzelne Bereiche abgestoßen und im nächsten Jahr Kosteneinsparungen von 39 Millionen Dollar angestrebt werden. Im Februar wurde der Rücktritt des langjährigen CEOs Hossein Yassaie angekündigt, im März die Streichung von 350 Stellen und die Konzentration auf die PowerVR-Sparte.
„Es ergibt strategischen Sinn für Apple, die GPU-Entwicklung intern vorzunehmen“, zitiert Bloomberg den Analysten Neil Campling von Aviate Global in London. „Jeden Aspekt seiner Prozessoren zu kontrollieren, könnte Apple erlauben, die Effizienz und den Energieverbrauch seiner Geräte weiter zu optimieren.“
Upgrade statt Neukauf: SSD steigert die Produktivität
Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.
Im April 2008 hatte Apple schon den auf stromsparende Prozessoren spezialisierten Chipentwickler P.A. Semi übernommen. Zwei Jahre später folgte Intrinsity. Die Akquisitionen waren Apples steigendem Interesse an der Entwicklung eigener Prozessoren für seine Mobilgeräte geschuldet.
Schon in den letzten Jahren fiel Chipexperten auf, dass Apple zwar das Design des integrierten Grafikprozessors von Imagination übernahm, ihn aber offenbar selbst weiterentwickelte. Apple erwirbt Lizenzen für die PowerVR-GPU-Kerne ähnlich wie für Prozessoren der ARM-Architektur und ist berechtigt, das Imagination-Design entsprechend den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Das sorgte etwa bei dem im iPad Air 2 erstmals verbauten System-on-a-Chip (SoC) A8X für eine unerwartet hohe Grafikleistung der von Apple angepassten GPU. Beim A9X des iPad Pro integrierte der iPhone-Hersteller überraschend einen ebenfalls weiterentwickelten Grafikprozessor mit 12 Kernen, obwohl Imagination offiziell nur Varianten mit 8 oder 16 Kernen anbot.
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Apple steht angeblich vor Kauf des PowerVR-GPU-Entwicklers Imagination Technologies
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.