Facebook testet aktuell eine neue Funktion für sein Social Network, die Mitglieder automatisch benachrichtigt, wenn andere versuchen, sich als sie auszugeben, indem sie ihren Namen und ihr Profilfoto verwenden. Wird solch eine missbräuchliche Kontonutzung erkannt, informiert das Tool den betroffenen Nutzer und fordert ihn auf, das fragliche Profil daraufhin zu prüfen, ob es seine Daten missbraucht oder tatsächlich jemand anderem gehört.
Der Benachrichtigungsprozess ist zwar automatisiert, doch als mögliche Nachahmerprofile identifizierte Konten werden manuell von Facebook-Mitarbeitern überprüft. Das Social Network testet die Funktion seit November und führt sie schrittweise weltweit ein. Inzwischen stehe sie 75 Prozent aller Nutzern zur Verfügung, erklärte Antigone Davis, Head of Global Safety Policy bei Facebook, gegenüber Mashable.
Die Imitation einer Person ist zwar nicht unbedingt eines der verbreitetsten Probleme auf Facebook, aber eine Art von Belästigung auf der Plattform – ungeachtet der seit langer Zeit bestehenden Richtlinien, die dies verhindern sollen. Beispielsweise wird das Verwenden des Namens einer anderen Person ausdrücklich in der zuletzt im Dezember 2015 aktualisierten Richtlinie für Nutzernamen untersagt.
„Wir haben in Diskussionsrunden Rückmeldungen erhalten, dass dies vor allem Frauen betrifft“, sagte Davis im Gespräch mit Mashable. „Und es betrifft insbesondere einige Frauen in bestimmten Regionen der Welt, in denen einen Nachahmung negative kulturelle oder soziale Folgen haben könnte.“ Die Warnmeldungen zu Nachahmerkonten seien Teil der Bemühungen, dafür zu sorgen, dass sich Frauen auf Facebook sicherer fühlen.
Unter anderem in diesem Zusammenhang veranstaltet das Unternehmen weltweit Diskussionsrunden mit Nutzern, Aktivisten, Nichtregierungsorganisationen (NGO) und anderen Gruppen, um Feedback zu erhalten, wie man Privatsphäre- und Sicherheitsproblemen besser begegnen kann. Als Reaktion auf solche Rückmeldungen testet Facebook auch zwei weitere Sicherheitsfunktionen: einen neuen Weg, nicht einvernehmliche intime Fotos zu melden, und eine Kontrolloption für Bilder.
Das Einstellen nicht einvernehmlicher intimer Fotos ist bereits seit 2012 verboten, doch das aktuell getestete Feature soll den Meldeprozess laut Davis für Missbrauchsopfer „mitfühlender“ gestalten. Im Rahmen des Tests können Mitglieder nicht nur Nacktfotos auf Facebook melden, sondern zusätzlich angeben, ob sie selbst darauf zu sehen sind. In letzerem Fall werden ihnen Links zu externen Informationsangeboten angezeigt, etwa zu Hilfsorganisationen für Missbrauchsopfer oder Rechtsberatungen. Zugleich wird der übliche Prüfprozess ausgelöst. Davis zufolge liefen erste Tests dieses Meldeprozesses positiv, doch vor der breiteren Einführung wolle man noch mehr Rückmeldungen und Untersuchungen abwarten.
Die Kontrolloption für Bilder funktioniert ähnlich wie Facebooks im September 2014 vorgestellter Privatsphäre-Check. Dieser gibt Nutzern einen Einblick, wie ihre Posts für die Öffentlichkeit und ihre Freunde erscheinen, und soll somit zeigen, welche Auswirkungen die getroffenen Privatsphäre-Einstellungen haben. Der neue „Photo Checkup“ macht Anwendern auf dieselbe Art deutlich, wer ihre eingestellten Fotos sehen kann, und soll durch eine schrittweise Prüfung das Anpassen der Privatsphäre-Einstellungen für Bilder erleichtern. Laut Davis wird das Tool aktuell in Indien, Südamerika, Afrika und Südostasien getestet.
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