Das Federal Bureau of Investigation (FBI) hat das iPhone 5C des mutmaßlichen San-Bernardino-Attentäters Syed Farook geknackt. Das geht aus einem Schriftsatz hervor, den das Justizministerium am Montag eingereicht hat. Es verzichtet zudem offiziell auf Apples Hilfe beim Entsperren des Geräts, was den mehrwöchigen Streit zwischen dem iPhone-Hersteller und der US-Regierung um eine mögliche Hintertür in iOS beendet.
„Die Regierung hat nun erfolgreich auf die in Farooks iPhone gespeicherten Daten zugegriffen und benötigt deswegen nicht mehr die Unterstützung von Apple“, die das Gericht am 16. Februar angeordnet habe, heißt es in dem Schriftsatz. „Demzufolge beantragt die Regierung die Aufhebung des Beschlusses, der Apple verpflichtet, den Ermittlern zu helfen.“
Schon in der vergangenen Woche hatte das Justizministerium die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Zu dem Zeitpunkt hieß es, das FBI habe mithilfe eines Dritten eine Methode entwickelt, um auf das gesperrte iPhone des Terrorverdächtigen zuzugreifen. Es müssten zwar noch Tests durchgeführt werden, um zu verhindern, dass das Verfahren die Daten auf Farooks iPhone kompromittiere, eine Sprecherin des Justizministeriums zeigte sich jedoch optimistisch. „Sollte die Lösung funktionieren, erlaubt sie uns, das Telefon zu durchsuchen und unsere Ermittlungen zu dem Terroranschlag mit 14 Toten und 22 Verwundeten fortzusetzen.“
Mitte Februar hatte ein US-Bundesrichter verfügt, dass Apple dem FBI helfen muss, das iPhone 5C von Syed Farook zu entsperren. Konkret sollte der iPhone-Hersteller eine Möglichkeit schaffen, die Sicherheitsfunktion zu umgehen, die nach zehn falschen Passworteingaben alle Inhalte unlesbar macht.
Apple hatte sich jedoch mit dem Argument gewehrt, der von der US-Regierung angeführte All Writs Act räume den Behörden keine derartig weitreichenden Befugnisse ein. Selbst die Vorstellung von iPhone SE und 9,7 Zoll iPad Pro nutzte Apple-CEO Tim Cook, um die US-Regierung zu kritisieren. „Wir haben nicht erwartet, in eine solche Position zu kommen – im Konflikt mit unserer Regierung. Aber wir glauben fest, dass wir die Verantwortung haben, Ihre Daten zu schützen“, sagte er am 21. März. Zuvor hatte ein Bundesrichter in einem anderen Fall die Auslegung des fraglichen Gesetzes sogar als verfassungswidrig eingestuft und der Regierung vorgeworfen, sie versuche, die Gewaltenteilung zu untergraben.
Unklar ist, wie es den Ermittlern nun gelungen ist, die Sicherheitsfunktionen von iOS 9 auszuhebeln. Auch der Drittanbieter, von dem der entscheidende Hinweis kam oder der gar im Auftrag des FBI das fragliche Gerät geknackt hat, ist offiziell nicht bekannt. Laut einem Bericht einer israelischen Zeitung soll es sich dabei um die Firma Cellebrite handeln. Zu den Kunden der in der Nähe von Tel Aviv ansässigen Firma zählen auch deutsche Behörden. So kaufte das Bayerische Landeskriminalamt im August 2015 14 UFED-Lizenzen zu einem Preis von 377.104 Euro.
Das Ende des Rechtsstreits bedeutet jedoch wahrscheinlich, dass das FBI die Methode nicht offenlegen muss, was Apple die Möglichkeit nimmt, das Loch zu stopfen und Zugriffe auf andere iPhones und iPads zu verhindern – zumal es sich um eine Sicherheitslücke handeln könnte, die auch Cyberkriminelle für ihre Zwecke benutzen könnten.
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„Apple ist davon überzeugt, dass die Menschen in den USA und weltweit einen Schutz ihrer Daten und ihrer Privatsphäre verdienen“, heißt es in einer Stellungnahme von Apple. „Das eine für das andere opfern gefährdet nur Menschen und Länder.“ Die Forderung nach einer Hintertür sei falsch gewesen und hätte einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Das FBI hätte seinen Antrag deswegen nie stellen dürfen, so Apple weiter.
Ein Sprecher des Justizministeriums betonte indes, Ermittlern den Zugriff auf digitale Informationen zu ermöglichen, um die nationale und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, habe weiterhin Priorität. „Wir werden für diese Aufgabe alle möglichen Optionen verfolgen, inklusive der Mithilfe von Herstellern.“ Man verlasse sich aber auch auf die „Kreativität“ des öffentlichen Sektors und der Privatwirtschaft.
[mit Material von Shara Tibken, News.com]
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Neueste Kommentare
8 Kommentare zu FBI entsperrt ohne Apples Hilfe iPhone von San-Bernardino-Attentäter
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Macht eure Augen auf und lasst euch nicht jeden scheiss vorkauen . Keiner weis was wirklich sache ist aber 1 ist sicher hier geht es um Apple und seinem ruf als schützer der privatsphäre sowas kann der Wirtschaft der US Regierung nicht ganz egal sein.
Wer kann mir sagen das nicht apple selbst der 3te ist offiziel nicht bestätigt aber durchaus möglich. Die Regierung und apple sitzen zusammen am Tisch und versuchen für beide seiten eine gute lösung zu finden . Urplötzlich kommt einer und hilft der FBI aber erstmal Wochenlang Apple und seinen ehrenhaften Kampf gegen die eigene Regierung als schützer unserer Privatsphäre Hochloben damit dann plötzlich ein 3ter unbekannter kommt und alles vergessen und gegessen ist .Wo bleibt denn jetzt Apple was ist denn nun eine klage gegen FBI warum nicht wenn mann sich doch zu beginn auch gegen die gerichtliche Anordnung wiedersetzt hat .
Was das FBI schafft, schaffen auch gut organisierte Verbrecher!!!
Nur die werden mit dem Hack natürlich nicht in der Öffentlichkeit prahlen.
…ob diese Deine Ansicht zu 100% korrekt oder schlicht falsch ist, hängt maßgeblich davon ab, ob die gut organisierten Verbrecher diesen Hack auch durchführen können, ohne das entsprechende Gerät zu besitzen. ;-)
Das werden wir vielleicht irgendwann mal lesen können.;)
Wer sagt denn, dass diese Verbrecher
so ein Gerät nicht schon haben?
Ist überhaupt bekannt, wie viele dieser Geräte es gibt und ob nicht schon eines fehlt?;)
… hmm ja, bei den paar Millionen könnte schon mal das Eine oder Andere fehlen. Meins ist noch da, hab gerade nachgesehen. :)
Hahaha … :-D
JI scheint davon Dutzende zu besitzen, und ist sicher den lieben langen Tag damit beschäftigt seine Schäfchen im Auge zu behalten. ;-)
Kein Wunder, dass er sich vor gut organisierten, kriminellen Banden fürchtet. Wer weiß, vielleicht sind sie ja nicht nur gut organisiert, sondern auch absolut dumm. Denn sonst würden sie nicht ausgerechnet bei einem seiner Schäfchen DIE wichtigen Daten vermuten, die ihnen den Zugang zu den britischen Kronjuwelen offenbaren.
Ja, ja, der JI ist schon einer. Mimt hier mit seinen Kommentaren den Harmlosen, und dabei hat er eine sehr wichtige Aufgabe und behält zu unser aller Wohl die organisierte Kriminalität im Auge!
@JI: bemüh Dich nicht zu antworten, das war nur ein Scherz. Eben so habe ich auch Deine zwei Kommentare aufgefasst. ;-]
Du Nase! Wenn sie Dein Gerät haben, dann sperrst Du es einfach. Was ist da Dein Verständnisproblem? Bei iOS geht das problemlos. ;-)
Du versuchst etwas zu konstruieren, das absolut sinnbefreit ist. Gut organisierte Verbrecher schicken da sicher lieber eine Fishing Mail an 10 Millionen ahnungslose Android Anwender, und freuen sich, dass sie von 10.000 offenen Systemen den Zugang haben. Die mühen sich nicht ab, um Dein iPhone mühsam zu hacken.
Die sind nicht blöd, die wollen Geld verdienen. Und 10.000 Opfer sind sicher vielversprechender als 1 Opfer – bei gleichem Aufwand. ;-)
Und Du versuchst etwas zu verteidigen, was ebenfalls sinnbefreit ist.
Und nun?
Man liest doch dauernd, dass die Appler so viel Kohle ausgeben.
Sei es im Store oder beim Kauf der Geräte.
Hast Du doch auch selbst oft genug geschrieben!
Warum dann nicht mal bei den „reichen“ Applern einbrechen und die „armen“ Androiden in Ruhe lassen.;)
Außerdem hab ich doch gar nicht geschrieben, dass ich überhaupt EIN Gerät besitze.
Wenn Du jetzt auch auf organisierten Verbrecher machen willst, solltest Du Dich mal an Hi, hi… wenden, sein Gerät ist ja noch da.;)
Und da ich vorhin gelesen habe, dass sich ein paar Millionen das kleine iPhone bestellt haben, hast Du große Chancen, dass Du viel abräumen kannst.
Denn da sind doch bestimmt einige Millionäre dabei.
Da ist dann der Arbeitsaufwand nicht so hoch, als wie bei 10.000 Androiden ohne Geld.;)