Amazon verbannt nicht standardkonforme USB-Typ-C-Kabel aus seinem Marktplatz

Es reagiert damit auf die Kritik am Verkauf von Kabeln, die falsch verdrahtet sind und richtig dimensionierte Widerstände vermissen lassen. Ein Google-Entwickler deckte auf, dass solche Kabel Notebooks zerstören können. Fehlerhafte USB-Typ-C-Kabel kamen vielfach durch Händler auf dem Amazon Marketplace in Umlauf.

Amazon hat auf die Kritik am Verkauf fehlerhafter USB-Typ-C-Kabel reagiert, die oft falsch verdrahtet sind, richtig dimensionierte Widerstände vermissen lassen – und dadurch sogar Notebooks zerstören können. Sie kamen vielfach durch Händler auf dem Amazon Marketplace in Umlauf, was nun zumindest in den USA nicht mehr möglich sein soll.

USB-Typ-C- und Thunderbolt-3-Ports lassen sich optisch nicht mehr unterscheiden (Bild: James Martin/CNET).In seiner Liste nicht zulässiger Verkaufsgegenstände führt der Onlinehändler jetzt auf: „Jegliche Kabel oder Adapter ‚USB-C‘ (oder ‚USB-Typ-C‘), die nicht den Standardvorgaben des ‚USB Implementers Forum Inc.‘ entsprechen“. Damit ist es den teilnehmenden Händlern in den USA offiziell untersagt, qualitativ unzureichende oder die Käufer absichtlich täuschende Kabel zu verkaufen.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte der Softwareentwickler Benson Leung von Google, als er sich die Mühe machte, eine Reihe verschiedener Kabel auf ihre Gebrauchstüchtigkeit zu untersuchen. Dabei zerstörte das fehlerhafte Kabel eines chinesischen Herstellers nicht nur zwei seiner Analysegeräte, sondern auch sein Notebook Pixel C (2015). Nach einem Neustart ging das Notebook anschließend nur noch in einen Wiederherstellungsmodus, da es den Embedded Controller im System nicht mehr verifizieren konnte. Eine genauere Untersuchung des Pixel C zeigte die ernsthafte Beschädigung von Komponenten, die mit der Verwaltung der USB-C-Anschlüsse und ihren Ladefähigkeiten in Verbindung standen.

Um potenzielle Käufer zu informieren und ihnen ähnliche Schrecknisse zu ersparen, veröffentlichte Leung laufend Rezensionen bei einschlägigen Amazon-Angeboten sowie auf seiner Google+-Seite. Er bemängelte eine allgemein schlechte Verlötung der untersuchten Kabel und darüber hinaus, dass viele Hersteller falsche Versprechungen hinsichtlich der Übertragungsgeschwindigkeit machen. Ein Tabellenblatt fasst Leungs Testergebnisse übersichtlich zusammen.

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Amazons Maßnahme bedeutet, dass gegen das Verbot verstoßende Händler die Schließung ihres Kontos riskieren sowie die Zerstörung ihrer Produkte, die sich in den Lieferzentren Amazons befinden. Es kommt aber natürlich darauf an, wie ernsthaft die Vorgabe durchgesetzt wird. „Eine wirklich tolle Nachricht“, begrüßte Benson Leung den Schritt. „Aber wir müssen alle wachsam bleiben und auf jegliche schlechten Produkte aufmerksam machen, die wir bei Amazon oder anderen Läden (online wie stationär) finden.“

Amazon Deutschland führt bei seinen Beispielen für unzulässige Angebote etwa Geräte zum Ändern des Kilometerzählers eines Pkw, Laserpointer, Militärfrequenzen nutzende Produkte und Kindle-Akkus auf. Nicht standardkonforme USB-C-Kabel finden hier noch keine Erwähnung.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Themenseiten: Amazon, E-Commerce, USB, USB Implementers Forum; Inc.

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1 Kommentar zu Amazon verbannt nicht standardkonforme USB-Typ-C-Kabel aus seinem Marktplatz

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  • Am 31. März 2016 um 1:07 von Judas Ischias

    Also ich glaube nicht mal, dass es eine größere Anzahl Händler gibt, die mit Absicht „schlechte“ Kabel verkaufen, und deshalb ist auch das Untersagen dieser Dinge nur Augenwischerei.
    Denn wer das machen will, der wird dies auch trotzdem tun.
    Ich denke, dass es ein viel größeres Problem ist, die schlechten Produkte schon vor dem Verkauf zu erkennen.
    Wenn nicht ganz offensichtliche Mängel zu erkennen sind, gehen die Artikel doch ohne jede Beanstandungen in den Verkauf.
    Ich erinnere da mal an die Sache mit den gefakten Akkus vor einigen Monaten, wo nicht ein einziger der gekauften und getesteten Akkus ein Original war.

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