Microsoft hat Berichten widersprochen, es bereite einen Adblocker für seinen Browser Edge vor. Gegenüber Venturebeat sagte ein Sprecher: „Wir haben keine Pläne, einen nativen Adblocker in Edge zu integrieren.“ Eine auf der Konferenz Build gezeigte Folie sei missverstanden worden.
ZDNet.com-Autor Ed Bott hatte die Funktion in einer Liste geplanter Features für Edge entdeckt. Fotos belegen eindeutig, dass ein Eintrag „Adblocking-Funktionen in den Browser integrieren“ lautete. Microsoft zufolge bezieht sich das aber nur auf Verfügbarkeit von Erweiterungen, die unter Edge – wie unter jedem anderen Browser – auch Adblocker von Dritten ermöglichen.
Damit bleiben Browser mit nativer Sperre für Werbung ein Nischenprodukt – etwa der auf Firefox basierende Adblock Browser von Eyeo oder auch Brave von Ex-Mozilla-Manager Brendan Eich. Auch der Reader-Modus von Apple Safari für iOS geht in diese Richtung, muss aber für jede HTML-Seite durch Antippen in der Adressleiste neu aktiviert werden.
Der Einsatz von Adblockern ist umstritten. Einer im August 2015 veröffentlichten Studie zufolge entgingen der Werbebranche im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 22 Milliarden Dollar, weil rund ein Drittel der Nutzer Adblocker einsetzt. Gerade hat aber das Landgericht München in der vergangenen Woche eine Klage des Süddeutschen Verlags, Herausgeber der Süddeutschen Zeitung, gegen die Kölner Softwarefirma Eyeo abgewiesen. Eyeo habe nicht wie vom Kläger behauptet in einen „impliziten Vertrag zwischen Verlag und Leser“ eingegriffen. Das Gericht schloss sich vielmehr der Einschätzung von Eyeo an, wonach ein Adblocker dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung unterliegt und vor einer Verfolgung durch Werbetreibende schützt.
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In Windows-Testbuilds ist eine Unterstützung für Extensions bereits vorhanden. Als erste drei Erweiterungen machte das Unternehmen eine für Mausgesten, Microsoft Translator und eine Reddit Engagement Suite verfügbar. Dagegen hat Microsoft noch nicht informiert, ab wann es Edge-Erweiterungen auch der breiten Masse zugänglich machen will. Eigentlich war die Funktion noch für 2015 geplant gewesen, wurde aber verschoben.
Erweiterungen waren das von Edge-Nutzern meistgewünschte Feature. Microsoft will aber auch den Bing-Übersetzer in den Browser integrieren und die Organisation von Favoriten erleichtern. Auf Geräten mit Touchscreen soll zudem künftig eine Navigation per Wischgeste möglich sein. Schon fertig ist ein Download-Dialog, der Nutzern die Möglichkeit bietet, Dateien auch unter einem anderen Namen beziehungsweise an einem Ort ihrer Wahl zu speichern. Edge soll aber auch stabiler werden und seltener abstürzen.
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